Landrat Mario Löhr zu Schlacht-Skandal: „Dann stellen wir Fehler ab“
Schächtungsvorwürfe
Nachdem bekannt geworden ist, dass die Tierschutzorganisation Soko Tierschutz auch Anzeige gegen den Kreis Unna erstattet hat, äußert sich Landrat Mario Löhr zu dem Fall.

Landrat Mario Löhr äußert sich zum Skandal rund um den Schlachthof Prott. © Sylvia vom Hofe (A)
Rund einem Monat, nachdem die Schächtungsvorwürfe gegen den Selmer Fleichbetrieb Prott bekannt geworden sind, äußert sich nun auch Unnas Landrat Mario Löhr ausführlich in einer Pressemitteilung: „Natürlich gilt, dass wir uns sehr kritisch selbst hinterfragen und die Konsequenzen ziehen, die gezogen werden müssen“, wird der Selmer Löhr darin zitiert. „Wenn wir das hätten verhindern können, will ich das wissen. Dann stellen wir die Fehler ab“, heißt es weiter.
Gleichzeitig bittet Löhr um einen sachlichen Umgang. „Wir stellen uns den kritischen Nachfragen! Was nicht geht ist, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder beauftragte Veterinäre pauschal und übel beschimpft werden.“ Das gehe bis zu ernstzunehmenden Drohungen gegen Leib und Leben.
Thema im Umweltausschuss
Der Kreis veröffentlicht die Meldung zu einem für ihn sensiblen Zeitpunkt, kurz nachdem bekannt geworden ist, dass die Tierschutzorganisation Soko Tierschutz Strafanzeige gegen unbekannte Mitarbeiter des Kreises Unna gestellt hat. Am Mittwoch wird sich zudem der Umweltausschuss des Landes NRW mit den Fall Prott und auch der Rolle des Kreises Unna darin befassen. In einer Pressemitteilung erhebt die Tierschutz-Organisation zudem weitere Vorwürfe gegen den Kreis.
Möglicherweise darauf bezieht sich diese Passage der Pressemitteilung: Man prüfe rechtliche Schritte, um offensichtlich unwahre Behauptungen in Zukunft zu verhindern, heißt es darin. Wegen des laufenden Verfahrens könne man sich zu Detailfragen der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen allerdings nicht äußern, „obwohl auch Vorwürfe gegen die Kreisverwaltung so entkräftet werden könnten,“ so Löhr.