Kostenloser PCR-Test für das Kind: Wann und wo Familien fündig werden

© Daniel Magalski

Kostenloser PCR-Test für das Kind: Wann und wo Familien fündig werden

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Eine Kamener Familie musste sich jüngst abmühen, um eine Stelle zu finden, die ihr infiziertes Kind per PCR-Technologie testete. Eine Nachfrage zeigt, wo und in welchen Fällen das möglich ist.

von Claudia Lohmann

Kreis Unna, Kamen

, 14.02.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Positive Tests in der Kita und die Angst, dass das eigene Kind sich mit dem Coronavirus infiziert haben könnte. Und somit auch die Eltern anstecken könnte. Unsicherheit und Unwohlsein sind die Folge – und der Wunsch nach Klarheit. Doch an diese zu kommen, ist gar nicht so einfach, wie ein Beispiel aus Kamen erst vor kurzem zeigte. Die Kamener Familie wollte sich mit einem PCR-Test absichern, dass das Kind wirklich positiv ist. Sie hatte allerdings bei zwei Kinderarztpraxen Pech und fuhr schließlich zu einer überfüllten Teststelle.

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Dass das Gesundheitsamt ein Team schickt, welches an Kitas und Schulen testet, das hört man nicht mehr so häufig, wie noch zu Beginn der Pandemie. „Wenn PCR Tests durch das Gesundheitsamt veranlasst werden, dann werden sie in der Regel auch durch das Gesundheitsamt durchgeführt. Gruppentests in Kitas werden aber nur noch in ganz seltenen Fällen durchgeführt“, bestätigt ein Sprecher des Kreises Unna, Max Rolke. In Kamen sei das jüngst nicht vorgekommen. Testen lassen könne man seine Kinder in den Arztpraxen.

Kinder müssen nicht unbedingt vom Hausarzt getestet werden

Mit der neuen Testverordnung der Bundesregierung gibt es aber nur noch einen kostenlosen PCR-Test, wenn vorher ein Schnelltest positiv ausgefallen war. Damit soll verhindert werden, dass zu viele PCR-Testkapazitäten für Fälle gebraucht werden, die negativ sind. Eine rote Corona-Warn-App reicht also nicht mehr aus, um einen kostenlosen PCR-Test machen zu dürfen.

Wer Anspruch auf einen Test hat, so wie die Kamener Familie, deren Kind Symptome hatte und auch einen positiven Schnelltest, hat weiterhin Anspruch auf einen kostenlosen PCR-Test. Eltern müssen mit ihren Kindern aber nicht zwingend zu einem Kinderarzt gehen, wie die Kassenärztliche Vereinigung auf Nachfrage erklärt.

In Arztpraxen im gesamten Gebiet in Westfalen-Lippe gebe es aufgrund von vielen Infektfällen, Impfungen und Testungen aktuell eine hohe Belastung. „Aber unsere Ärzte und Ärztinnen schaffen das“, ist die KVWL überzeugt.

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Doch was, wenn sich kein Arzt findet, der das Kind testet? Wie im Falle der Kamener Familie? Sie hat dann eine Teststation aufgesucht, was eine Option ist. Eine zweite sind die Infektsprechstunden, die seit Februar wieder angeboten werden. „Sie finden im Februar immer samstags oder mittwochnachmittags statt und dienen zur Behandlung bzw. Abklärung von Patienten mit COVID-19-Symptomen. Das Angebot können auch praxisfremde Patienten wahrnehmen“, erklärt die KVWL.

Hier gehört aber Glück dazu, dass zum richtigen Zeitpunkt eine Arztpraxis in der Nähe eine Sprechstunde anbietet. Einen Überblick gibt es auf der Seite www.corona-kvwl.de/patienteninfos/infektsprechstunden.

Es kann also doch einfacherer sein, die Ärzte vor Ort zu kontaktieren – und auch auf die Hausärzte zurückzugreifen, wenn die Kinderärzte keine Kapazitäten mehr haben.

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