Mario Löhr (SPD): Ein Reformer und Visionär mit großen Plänen für den Kreis Unna

Landratswahl

Mario Löhr will Landrat werden. Nicht, weil er nicht mehr Selms Bürgermeister sein will; sondern weil er entschlossen ist, den Kreis Unna insgesamt nach vorne zu bringen. Mit Visionen – und Reformen.

von Alexander Heine

Kreis Unna

, 03.08.2020, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Mario Löhr (SPD), Landratskandidat bei der Kommunalwahl 2020, vor seinem Dienstsitz als Bürgermeister, dem Rathaus der Stadt Selm: Er will ins Kreishaus, um die gesamte Region nach vorne zu bringen.

Mario Löhr (SPD), Landratskandidat bei der Kommunalwahl 2020, vor seinem Dienstsitz als Bürgermeister, dem Rathaus der Stadt Selm: Er will ins Kreishaus, um die gesamte Region nach vorne zu bringen. © Alexander Heine

Wenn man mit Bürgermeister Mario Löhr (SPD) durch seine Stadt fährt, hat das fast schon etwas Heroisches. Er ist stolz auf das, was er seit 2009 in Selm bewegt hat und immer noch bewegt – schon der vielen Baukräne wegen für jeden sichtbar.

Getrieben vom Ehrgeiz, Erfolge zu haben

Eines seiner Prestigeprojekte: Die „Aktive Mitte“, ein Vorzeigeprojekt in Sachen Stadtentwicklung, das ihm viele schon der Finanzlage wegen nicht zugetraut hatten. Es ist noch nicht alles fertig – aber es wird fertig, und zwar nach Plan, sagt Löhr. „Ich bin getrieben von meinem Ehrgeiz, Erfolge zu haben“, sagt er über sich. „Wenn mir einer sagt: ‚Das geht so nicht!‘ – dann suche ich nach Möglichkeiten, wie es geht.“

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Entweder Oder mit Mario Löhr

Zur Person

Mario Löhr

  • Mario Löhr (49, SPD) ist in Werne geboren und aufgewachsen, er lebt mit seiner Familie in Selm.
  • Seiner Ausbildung zum Industriemechaniker bei der Ruhrkohle AG schloss sich eine berufsbegleitende Weiterbildung zum Bürokaufmann an.
  • Nach beruflichen Stationen als Industriemechaniker, Schichtleiter und Bürokaufmann bei der Remondis AG war er zunächst kaufmännischer Leiter und zuletzt als Prokurist tätig.
  • Löhr ist seit 1988 Mitglied der SPD und seit 2009 Bürgermeister der Stadt Selm. 2020 will er Landrat werden – für seine Ziele wirbt er auf seiner Website www.mario-loehr.de

Solche Möglichkeiten bedeuten manchmal auch unpopuläre Entscheidungen. 2012 hatte Löhr im Rat der Stadt Selm fast eine Verdoppelung der Grundsteuer B durchgebracht. Unbequeme Zeiten für ihn. Doch heute attestieren ihm viele, damit die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Zumal die Alternativen noch unpopulärer gewesen wären. Freibad und Hallenbad, Musikschule und Stadtbibliothek standen zur Diskussion. „Ich wollte für Selm immer nur das Beste erreichen“, sagt er.

Als Landrat Kommunen enger zusammenbringen

Und doch räumt er seinen Stuhl, will Landrat werden. Weil er überzeugt ist, dass Städte und Gemeinden enger zusammenrücken müssen. Dafür will er Treiber und Vermittler sein. „Als Landrat habe ich mehr Möglichkeiten“, sagt Löhr, der sich auflehnend, kämpferisch und zupackend gibt.

„Ich will das groß angehen! Ich habe keine Lust, in die Kreisverwaltung zu gehen und zu verwalten, hier ein kleines Rädchen zu drehen und dort wieder etwas zu flicken.“
Mario Löhr (SPD)

„Ich will das groß angehen! Ich habe keine Lust, in die Kreisverwaltung zu gehen und zu verwalten, hier ein kleines Rädchen zu drehen und dort wieder etwas zu flicken. Ich habe fünf Jahre und werde am Ende daran gemessen, was ich umgesetzt habe.“

Umsetzen will er zuallererst Reformen. Die Kreisverwaltung müsse effizienter, die Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden verstärkt werden. „Dort, wo es geht und Sinn macht, müssen wir Aufgaben zusammenlegen. Das muss nicht immer die Kreisverwaltung übernehmen; unter dem Strich muss aber ein Mehrwert für alle herauskommen.“ Dafür müsse auch jeder „über seinen Schatten springen und sich öffnen“ können. Löhr: „Wenn man nur das beschützen will, was man hat, steht man irgendwann mit dem Rücken zur Wand und kommt nicht weg.“

Es gehe nicht darum, irgendwem Kompetenzen zu nehmen. Und doch seien größere Einheiten wichtig, um erfolgreich zu sein. Vieles in Kommunalverwaltungen sei nicht ideal, sagt Löhr. Er will Schnittmengen suchen, Doppelstrukturen auflösen. „Ich komme aus der Privatwirtschaft, da habe ich mein Rüstzeug her; und da muss man auch schon mal ein bisschen mit den Ellenbogen arbeiten.“

Löhr denkt insbesondere über die Gründung von Gesellschaften zur Bündelung von Kompetenzen nach. Mit allen Kommunen, aber auch unter Beteiligung der Wirtschaft. So ließen sich insbesondere Themen wie Digitalisierung, Klimaschutz und Verkehrswende erfolgreicher angehen.

„Die Themen liegen auf dem Tisch, wir müssen sie endlich angehen“, sagt er. „Ein bisschen links, ein bisschen rechts – das ärgert mich selber an der Politik.“ Er stehe für eine klare Richtung: Nach vorne, auch wenn das für den einen oder anderen manchmal unbequem sei; selbst in der eigenen Partei. „Ich weiß, wofür ich stehe; und das sind im Wesentlichen die Bürgerinnen und Bürger“, so Löhr.

Dieses Porträt ist Teil einer Serie zur Kommunalwahl 2020, in der wir alle fünf Landratskandidaten ausführlich vorstellen.