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Keine Impfungen von Kindern? Das ist gefährlich
Meinung
Kinder unter 12 Jahre impft sie aktuell nicht, sagt die Olfener Kinderärztin Barbara Middendorf-Brummel. Warum es doch Sinn macht, auch Kinder zu impfen, kommentiert unser Autor.
Die Olfener Kinderärztin Barbara Middendorf-Brummel spricht sich – vorerst – dagegen aus, Kinder unter 12 Jahren gegen das Coronavirus zu impfen. Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens. Das ist gefährlich.
Denn das Coronavirus macht nicht vor dem Alter halt. Ja, Kinder haben ein geringes Risiko, stark an Covid-19 zu erkranken. Sie sind nicht die, die die Intensivbetten blockieren. Deswegen ist es richtig, wenn Middendorf-Brummel sagt, „wir müssen die Impflücken unter den Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahre schließen“.
Und doch ist die Ablehnung der Impfungen für Kinder ab 12 Jahre falsch. Denn Kinder können das Virus weitergeben. Sie können die Eltern und Großeltern anstecken, die wiederum schwer erkranken können. Die Impfung schützt zum Teil auch vor Ansteckung.
Vertraut der Wissenschaft
Und viel wichtiger: Kinder können an Long Covid erkranken. Auch Todesfälle hat es – wenn auch selten – schon gegeben. Damit ist die Infektion ohne Schutz ein Risiko.
Ein Risiko, das die Impfung in der Häufigkeit nicht hat. Dabei halte ich es ganz wie die ehemalige Selmer Kinderärztin Maria Franzen-Wobbe: Unseren Wissenschaftlern darf man vertrauen.
Milliarden Impfungen wurden im vergangenen Jahr verabreicht. Auch an Kindern. Schwere Nebenwirkungen sind die absolute Seltenheit. Viel seltener als schwere Verläufe oder Nebenwirkungen bei akuter Infektion.
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