
© Sophie Godelmann
Jugendzentrum Sunshine in Selm öffnet mit neuen Regeln für Besucher
Treffpunkt für Jugendliche
Das Jugendzentrum Sunshine hat nach der Corona-Pause wieder für Jugendliche ab zwölf Jahren geöffnet. Ein Betrieb wie vorher ist allerdings noch nicht möglich. Stattdessen gibt es einige Regeln.
Im Sunshine, welches erst im Februar nach über zwei Jahren seine Wiedereröffnung gefeiert hatte, hat sich durch die Corona-Pandemie vieles verändert. „Die Vorbereitungen waren für mich und mein Team schon sehr aufwendig“, erklärt Christine Ambrosi, Leiterin des Jugendzentrums. „Natürlich haben wir hier eine Maskenpflicht, wenn man sich im Raum bewegt, Desinfektionsspender am Ein- und Ausgang, der Mindestabstand muss auch eingehalten werden“, so Ambrosi.
Außerdem seien auf dem Boden jetzt Pfeile angebracht, damit die Jugendlichen sich nicht in den Weg kommen, wenn sie das Sunshine betreten oder verlassen. „Das Aufwendigste an der ganzen Sache ist aber uns auf dem Laufenden zu halten, was die ganzen Vorschriften betrifft. Wir fragen uns dann immer, wie wir das umsetzten können.“

Die Jugendlichen treffen sich im Jugendzentrum und unterhalten sich gerne. © Sophie Godelmann
An eine Sache müssen sich vor allem die Besucherinnen und Besucher gewöhnen: „Die Jugendlichen müssen sich vorher anmelden, wenn sie hierher kommen wollen. Dies geht über www.selm.de.“, betont sie. Die Methode sei eingeführt worden, da vor Corona sich rund 100 Jugendliche im Jugendzentrum aufgehalten hätten und die Angst bestanden habe, dass sie alle während der Pandemie vor dem Zentrum warten würden und somit eine höhere Ansteckungsgefahr herrschen würde.
„Wegen der Einhaltung des Mindestabstands dürfen sich maximal 14 Jugendliche im Zentrum aufhalten. Deswegen gibt es hier auch leider weniger Sitzmöglichkeiten als sonst.“ Am Eingang würden dann Kontaktdaten aufgenommen werden, damit im Falle einer Infektion verfolgt werden könne, wer wann da war.
Familiäre Atmosphäre
Trotz der Pandemie werde das Jugendzentrum mal mehr und mal weniger intensiv besucht. „Ich muss die Jugendlichen manchmal auf den Sicherheitsabstand hinweisen, da hier auch während Corona eine sehr familiäre Atmosphäre herrscht. Es ist halt schon eine riesen Umstellung für einen sonst offenen Jugendtreff“, sagt Ambrosi.
Da die Jugendlichen vorerst kein Billard, keinen Kicker und auch keine Gesellschaftsspiele spielen dürften, würden sie kreativ werden, zum Beispiel durch die Planung und Umsetzung eines Theaterstücks. Außerdem bestehe nach wie vor die Möglichkeit, den anliegenden Skatepark zu nutzen. Außerdem würden auch schon Ideen für Aktionen nach der Corona-Zeit gesammelt, wie zum Beispiel einen Imagefilm oder einen Rap-Contest. Die Langeweile bleibe während der Corona-Zeit leider nicht aus, weswegen einige Jugendliche das Sunshine früher verließen als sonst. Die Mehrheit, das seien vorwiegend jüngere Besuchern, bleibe aber länger. „Trotzdem versuchen wir so oft es geht für die Jugendlichen da zu sein. Probleme und Fragen können ja noch immer geklärt werden“, sagt Ambrosi.
„Man kann ja noch immer quatschen.“
Einen 15-jährigen Besucher halte Corona nicht ab, regelmäßig das Jugendzentrum zu besuchen. „Ich fühle mich hier relativ sicher, da es ja diese ganzen Sicherheitsvorkehrungen gibt“, sagt er. „Mit meinen Freunden quatsche ich hier sehr gerne, das ist ja zum Glück noch immer möglich.“ Manchmal sei es aber blöd für ihn, wenn seine Freunde eben nicht da seien.
So sieht das auch eine 13-Jährige Besucherin, die das erste Mal seit der Wiedereröffnung am 9. Juni im Jugendzentrum ist. „Meine Eltern haben mich nicht früher gelassen, da sie Angst hatten, dass ich mich hier anstecke“, sagt sie. „Es ist zwar schade, dass man nicht mehr so viel machen kann wie früher, aber man kann sich ja noch immer mit Freunden unterhalten und das ist ja auch ganz gut.“
Das Sunshine ist von Dienstag bis Donnerstag, 16 bis 20 Uhr, sowie freitags und samstags von 16 bis 22 Uhr geöffnet.