Grundschulkapazitäten in Selm „Dafür werden wir Geld in die Hand nehmen“

Grundschulkapazitäten: „Dafür werden wir Geld in die Hand nehmen“
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Baugebiet folgt in Selm auf Baugebiet. Wohnen am Auenpark, Neuenkamp - das sind die aktuellen Neubaugebiete. Und es werden noch weitere folgen: Fährenkamperweiterung etwa und Hüttenbachweg. Jungen Familien die Möglichkeit zu geben, in Selm Eigentum zu erwerben, ist seit Längerem ein Ziel der Stadtentwicklung. Dafür muss aber die Infrastruktur bereit gestellt werden. Wie sieht es in Sachen Grundschulen aus? Reichen die Kapazitäten in Selm, Bork und Cappenberg mit drei Grundschulen an vier Standorten aus? Das wollten wir von Selms Bürgermeister Thomas Orlowski wissen.

„Das ist etwas worüber ich mich unheimlich freue“, sagt Orlowski. „Entgegen früherer Vorhersagen wächst Selm. Wir haben eine tolle Entwicklung hingekriegt, die wir auch weiter verfolgen wollen. Wir sind auch ein Stück weit stolz darauf.“ Das spreche sich auch bis in die Nachbarstädte herum. „Wenn eine Stadt wächst, ist das ambivalent. Auf der einen Seite freut man sich, weil die Infrastruktur auch gehalten werden kann, aber auf der anderen Seite haben wir wieder Bedarfe.“ Selm habe einen Schulentwicklungsplan. Danach reichen die Kapazitäten der Grundschulstandorte erst einmal aus, sagt der Bürgermeister. „Aber wir merken an der Overbergschule, dass man auch mal in Richtung Fünfzügigkeit denken muss.“ Deshalb werde es einen Anbau geben, der im Obergeschoss Multifunktionsräume bekomme, die auch für die Offene Ganztagsbetreuung genutzt werden können. Es würden Raumkapazitäten im Ursprungsgebäude der Overbergschule frei für den Schulunterricht.

Durch den Erweiterungsbau an der Overbergschule erhofft sich die Stadtspitze eine Erhöhung der Raumkapazitäten, auch mit Blick auf eine mögliche Fünfzügigkeit der Schule.
Durch den Erweiterungsbau an der Overbergschule erhofft sich die Stadtspitze eine Erhöhung der Raumkapazitäten, auch mit Blick auf eine mögliche Fünfzügigkeit der Schule. © Arndt Brede

Machbarkeitsstudie

Selm habe eine Machbarkeitsstudie auf den Weg gegeben. „Wir schauen uns alle Grundschulstandorte genau an, um zu sehen, wo ein Anbau möglich wäre. Dafür werden wir auch Geld in die Hand nehmen.“ Bei einer gesetzlichen Notwendigkeit - in dem Fall der Rechtsanspruch auf einen Ganztagsbetreuungsplatz ab dem Schuljahr 2026/2027 - müsse gehandelt werden. Wenn entsprechende Anbauten realisiert seien, erhöhe das die Kapazitäten der Schulen.

Wie sieht es bei den weiterführenden Schulen aus? „Das Gymnasium ist ganz gut ausgestattet und hat ausreichende Raumkapazitäten“, erklärt Thomas Orlowski. Was die Selma-Lagerlöf-Sekundarschule betreffe, sei ein Anbau schon geplant gewesen. Diese Planungen seien zunächst zurückgestellt worden, weil der Rat die Verwaltung beauftragt habe, alle notwendigen Maßnahmen sowie rechtlichen Voraussetzungen zu prüfen, um die jetzige Selma-Lagerlöf-Sekundarschule (SLS) zu einer Gesamtschule weiterzuentwickeln. „Diese Prüfung warten wir zunächst einmal ab.“

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