Glücklich im Homeoffice: Diese sieben Tipps sollten Sie beachten

© Matthias Stachelhaus

Glücklich im Homeoffice: Diese sieben Tipps sollten Sie beachten

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Die Pandemie brachte ein Umdenken in der Arbeitswelt. Das Arbeiten von Zuhause erlebt einen Boom. Unser Autor konnte sich damit zuerst nicht anfreunden. Mit diesen Tipps gelang es ihm aber.

Lünen, Selm

, 19.03.2022, 13:11 Uhr / Lesedauer: 4 min

War das Arbeiten von Zuhause noch vor wenigen Jahren eher eine Ausnahme, kam es seit der Corona-Pandemie regelrecht zu einem Homeoffice-Boom. Unterstützt wurde der Trend sicher durch Gesetze der Bundesregierung, um Kontakte und Ansteckungen zu verringern. Dabei ist das Arbeiten im Homeoffice nicht bei allen beliebt. Ich war anfangs auch skeptisch, lernte das Arbeiten Zuhause aber zu schätzen. Die folgenden Tipps haben meine Meinung geändert.

Tipp 1: Vorbereitung und Ausstattung

Es mag banal klingen, aber die erste Voraussetzung für ein zufriedenes Arbeiten im Homeoffice ist die passende Ausstattung. Im Idealfall haben Sie ein Arbeitszimmer, das Sie entsprechend ihren Bedürfnissen einrichten können.

Das Wichtigste für die Büroarbeit ist sicherlich der Schreibtisch. Ich habe mir dafür zu Beginn der Pandemie ein höhenverstellbares Tischgestell im Internet bestellt. Eine dazu passende Holzplatte habe ich mir im Baumarkt besorgt.

Für unter 200 Euro konnte ich mir so einen höhenverstellbaren Schreibtisch in das Arbeitszimmer stellen. Die Möglichkeit, zwischendurch im Stehen zu Arbeiten, will ich nicht mehr missen – mein Rücken dankt es mir. Ein bequemer Schreibtischstuhl darf natürlich trotzdem nicht fehlen.

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Auf dem Schreibtisch finden bei mir neben Laptop, Tastatur und Maus noch zwei Monitore Platz. Das erleichtert das Arbeiten ungemein. Sollte Ihnen technisches Equipment fehlen, fragen Sie ihren Arbeitgeber danach.

Gerade, wenn Sie sich nicht – wie sonst im Büro – mit den Kollegen auf direktem Wege austauschen können, ist es besonders wichtig, dass Sie dafür auch die passende Software auf ihrem Computer installiert haben. Gute Kommunikation ist im Homeoffice essenziell.

Tipp 2: Die passende Atmosphäre schaffen

Der Weg vom Schlafzimmer in das Arbeitszimmer ist nicht weit. Anfangs habe ich deshalb auch nicht so sehr darauf geachtet, welche Kleidung ich am Heimarbeitsplatz trug. Meistens fiel die Wahl auf Jogginghose und ein bequemes T-Shirt. Dass das ein Fehler war, merkte ich erst, als ich es anders machte.

Denn: Der Arbeitstag fängt schon bei der Wahl der Kleidung an. Ziehe ich das an, was ich üblicherweise Zuhause tragen würde, komme ich gedanklich nie auf der Arbeit an. Aus dem gleichen Grund klingelt mein Wecker auch immer zur gleichen Zeit – unabhängig davon, ob ich Zuhause oder in der Redaktion arbeite. Wenn mein Tagesablauf dem eines „normalen“ Arbeitstages entspricht, ist es auch wahrscheinlicher, dass ich mich entsprechend darauf konzentrieren kann. Probieren Sie es aus!

Tipp 3: Ablenkungen bestmöglich vermeiden

Durch Ablenkungen kann die Konzentration aber trotzdem leiden. Deshalb gilt es zuerst, am Schreibtisch für Ordnung zu sorgen. Idealerweise liegt dort nur das, was unbedingt für die Arbeit erforderlich ist. Am Anfang der Pandemie glich mein Schreibtisch einem Schlachtfeld. Mit der Folge: Immer wieder fiel der Blick auf Dinge, die dort lagen. Weil sie störten und ich einen neuen Platz für sie finden wollte. Oder weil ich unter den Dutzenden Zetteln den mit den benötigten Notizen suchte.

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Wenn dann noch das Privathandy in Griffweite liegt, ist die Versuchung natürlich groß, die eingehenden Nachrichten zu checken. Deshalb sollte es auch keinen Platz auf dem Schreibtisch bekommen, außer es wird für die Arbeit benötigt. Auch der Rest des Arbeitsortes sollte aufgeräumt und sauber sein, sodass man gar nicht erst in die Versuchung kommt, während der Arbeit mit dem Frühjahrsputz zu beginnen.

Sollten Sie während der Arbeitszeit nicht allein zu Hause sein, muss klar sein, dass Sie nicht wegen jeder Bagatelle gestört werden wollen. Das passiert im Büro ja sonst auch nicht.

Tipp 4: Berufliches und Privates trennen

Es sollte klar sein: Wenn Sie am Schreibtisch sitzen, befinden Sie sich auf der Arbeit. Klare Grenzen zwischen Privatem und der Arbeit sind besonders wichtig, um im Homeoffice zufrieden zu sein. Daher sollten Sie am Schreibtisch zu Hause nur das tun, was sie sonst auch im Büro tun würden. Das Mittagessen verlegen Sie also besser an Ihren Esstisch – oder dahin, wo Sie sonst üblicherweise Ihr Essen zu sich nehmen.

Auch sollten sie nach Feierabend einen Schlussstrich ziehen. Der Computer wird heruntergefahren, das Diensthandy lautlos oder aus gestellt. So ist die Versuchung nicht zu groß, wegen der fehlenden räumlichen Trennung von Arbeit und Freizeit auch nach dem Feierabend noch dienstliche Angelegenheiten zu regeln.

Tipp 5: Arbeitszeit und Pausen einhalten

Apropos Feierabend: Eine Umfrage unter Arbeitnehmern ergab, dass 39 Prozent von ihnen Überstunden im Homeoffice machen. Auch ich neigte anfangs dazu, den Arbeitstag im Homeoffice zu verlängern. Oft, weil ich mir ja den Heimweg ersparte und diese Zeit Zuhause dann entsprechend weiter am Schreibtisch verbrachte. Manchmal aber auch, weil ich das Gefühl hatte, nicht so produktiv gewesen zu sein als sonst im Büro.

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Viele mögen das vielleicht denken. Nicht selten ist allerdings das Gegenteil der Fall. Durch den fehlenden Kontakt zu Kollegen fällt das eine oder andere Gespräch aus. Auch andere Ablenkungen der Büroarbeit fallen weg. Wer schon einmal in einem Großraumbüro saß, in dem mehrere Kollegen gleichzeitig telefonieren, weiß was ich meine.

Also sollten Sie sich an Ihre Arbeitszeiten halten. Dazu gehören auch die Pausenzeiten. Die lässt man im Homeoffice auch gern mal unter den Tisch fallen. Aber Sie wissen ja bereits: Der Tagesablauf sollte dem eines normalen Arbeitstages entsprechen. Statt während der Pause am Monitor sitzen zu bleiben, vertreten Sie sich draußen die Beine oder machen sich etwas zu Essen.

Tipp 6: Aufgabenliste erstellen und Ziele setzen

Gerade weil bei der Arbeit Zuhause immer auch Ablenkungen drohen, die man nicht beeinflussen kann, sollten Sie sich eine Liste mit den Aufgaben erstellen, die Sie an Ihrem Arbeitstag erledigen möchten. Auch Reihenfolgen und Prioritäten lassen sich so setzen. Das kann klassisch auf einem Notizzettel geschehen, aber auch über eine Software gemacht werden. Mein Tipp für Windows-Nutzer: Probieren Sie das Tool „Microsoft To Do“ aus. Damit können Sie sogar Ihren Kollegen Aufgaben zuweisen. Besonders praktisch ist die Synchronisierung der Daten auf das Smartphone.

Was auch helfen kann, ist eine „Not-To-Do-Liste“. Darauf halten Sie die Tätigkeiten und Aufgaben fest, mit denen Sie sich an diesem Tag nicht aufhalten möchten. Das kann Zeit sparen, die Sie dann produktiver für andere Aufgaben nutzen können.

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Auch hilfreich ist das Setzen von Tages- und Wochenzielen. Dabei sollten Sie realistisch planen, um am Ende nicht frustriert zu sein – und möglicherweise noch Überstunden zu machen. Wenn Sie die Ziele erreicht haben, gönnen Sie sich eine Belohnung. Wie wäre es mit einem Eis in der Pause?

Tipp 7: Lüften

Regelmäßiges Lüften ist nicht nur wichtig, um Schimmelbildung am Arbeitsplatz vorzubeugen. Oft merke ich erst nach dem Verlassen und Wiederbetreten des Arbeitszimmers, wie schlecht die Luftqualität in der Zwischenzeit geworden ist. Das macht müde und schadet der Konzentration. Oft merkte ich das erst, als es schon zu spät war. Deshalb mein Rat: Lüften Sie zu festen Zeiten, mindestens drei Mal am Tag. Bei kleinen Räumen gern auch öfter.

Das hat noch einen weiteren Vorteil. Manche Möbel und Elektrogeräte stehen im Verdacht, gesundheitsschädliche Chemikalien auszudünsten. Mit einem geöffneten Fenster schlagen Sie also zwei Fliegen mit einer Klappe. Auch wenn es vermeintliche Kleinigkeiten sind – sie alle tragen dazu bei, dass Sie im Homeoffice zufriedener und vielleicht sogar glücklicher werden können.

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