
© Niklas Berkel
Glitzerwald und Adventsmarkt finden statt – Stadt hat Bedingungen festgelegt
Weihnachtsstimmung
Der Glitzerwald und der Adventsmarkt sind zur Weihnachtszeit beliebte Veranstaltungen in Selm. Vor einem Jahr konnten sie coronabedingt nicht stattfinden. Jetzt gibt es sie wieder.
Der Duft gegrillter Bratwurst, gebrannter Mandeln und kandierter Äpfel zieht in die Nase. Ein heißer Glühwein oder Kakao wärmt von innen. Traditionelle Weihnachtslieder summen in den Ohren. Die Weihnachtszeit naht – und dieses Jahr auch wieder mit Weihnachts- und Adventsmärkten. Jetzt hat die Stadt Selm entschieden, unter welchen Bedingungen der Adventsmarkt und der Glitzerwald stattfinden können.
Zwischen dem 18. November und 4. Dezember glitzert es rund um die Selmer Friedenskirche. Im vergangenen Jahr mussten die Veranstaltungen pandemiebedingt ausfallen. Jetzt lässt die Stadt sie wieder aufleben. Bürgermeister Thomas Orlowski findet es wichtig, „solche Veranstaltungen stattfinden zu lassen“. Für das gemeinsame Miteinander seien sie unersetzbar.
Zurzeit sind die Stadtwerke Selm dabei, den Glitzerwald aufzubauen. Die ersten Bäume stehen schon. Es werden aber weniger als sonst sein. Ziel ist es, den Besuchern mehr Platz zu ermöglichen, sagte Orlowski bei einem Pressetermin vor der Friedenskirche. Denn die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt schneller denn je. Über 50.000 Neuinfektionen zählte das Robert-Koch-Institut am 11. November (Donnerstag). Die Inzidenz liegt bei 249,1 - so hoch wie noch nie.
Auch im Kreis Unna gibt es immer mehr Infizierte. Die Sieben-Tages-Inzidenz im Kreis beträgt (Stand 11. November) 121,7. Seminare und Personalversammlungen habe die Stadt daher schon abgesagt. Den Glitzerwald und Adventsmarkt in Selm abzusagen, sei aber keine Option gewesen. „Wir haben das Glück, die Veranstaltung im Außenbereich abhalten zu können“, so Orlowski.

Bürgermeister Thomas Orlowski und Pfarrer Claus Themann haben eine Wette abgeschlossen. © Niklas Berkel
Die Wahrscheinlichkeit, sich draußen anzustecken, sei tausendfach geringer, habe ihm der Selmer Landtagsabgeordnete Rainer Schmelzer im Gespräch erzählt. Schmelzer ist Vorsitzender des „Parlamentarischen Begleitgremiums Covid-19-Pandemie“ im Landtag und beschäftigt sich daher mit solchen Fragen.
Auch aus diesen Gründen bleibe man dabei, was man bereits im September mitgeteilt hatte: Sowohl den Glitzerwald als auch den Adventsmarkt können die Besucher besuchen, wenn sie die drei Gs einhalten (geimpft, getestet, genesen). Kontrolliert werde stichprobenartig auf dem Platz.
Mehrere Gründe sprechen gegen 2G
Gegen eine 2G-Regelung habe man sich entschieden, weil es einerseits keine gesetzlichen Vorgaben dazu gebe. Und andererseits sehe man Probleme bei den Kontrollen, weil es keine festen Zugänge zum Glitzerwald und zum Adventsmarkt gebe, sagte Orlowski. „Wir halten das für sehr schwierig umzusetzen.“ Eine Absperrung des Bereiches sei aus Kostengründen und wegen der Anwohner nicht möglich.
Wer geimpft, genesen oder getestet ist, darf sich also auf Winterzauber in Selm und über 50 Stände - von Speisen bis Getränke und Kunsthandwerk bis Weihnachtsschmuck - freuen. Für Kinder gibt es eine Winter-Entdeckungslandschaft. Und Selmer Chöre singen am 27. und 28. November in der Friedenskirche, wenn draußen der Adventsmarkt aufgebaut ist.
Highlight des Marktes am 28. November ist die Wette zwischen Bürgermeister Orlowski und dem Pfarrer Claus Themann. Sie wollen jeweils 25 Adventskalender für so viel Geld wie möglich versteigern. Der Erlös kommt dem Hospiz Regenbogen e.V. in Selm-Bork zugute. Der Verlierer der Wette gibt 100 Euro dazu.
Die Termine
Der Glitzerwald startet am 18. November (ab 17 Uhr) und geht bis zum 4. Dezember. Der Adventsmarkt findet am 26. November (ab 18 Uhr), am 27. November (15 bis 22 Uhr) und am 28. November (13 bis 18 Uhr) statt.Nachrichten gibt es überall, jeder kann sie verbreiten. Wahrheitsgemäße Recherche kommt da leider oft zu kurz. Qualitativer Lokaljournalismus ist daher wichtiger denn je. Wer, wenn nicht wir ausgebildeten Lokaljournalisten, berichtet über das, was wirklich in unserer Stadt Gesprächsthema ist?
