Gesamtschuldiskussion in Selm Nordkirchens Bürgermeister bleibt gelassen

Gesamtschuldiskussion in Selm: Nordkirchens Bürgermeister bleibt gelassen
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Der Rat der Stadt Selm hat mehrheitlich beschlossen, die Verwaltung zu beauftragen, alle notwendigen Maßnahmen sowie rechtlichen Voraussetzungen zu prüfen, um die jetzige Selma-Lagerlöf-Sekundarschule (SLS) zu einer Gesamtschule weiterzuentwickeln. Damit kommt eine alte Diskussion wieder in Gang. Wie sieht das der Bürgermeister in Nordkirchen. Der Gemeinde also, die über eine Gesamtschule verfügt. Die Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule hat auch Schüler aus Selm. Sieht Dietmar Bergmann den Bestand der Nordkirchener Gesamtschule durch eine eventuelle neue Selmer Gesamtschule in Gefahr?

Gefährdung nicht auszuschließen

Wir haben Nordkirchens Bürgermeister dazu befragt. „Wir verfolgen die Diskussion in Selm um eine Erweiterung der Selma-Lagerlöf-Sekundarschule zu einer Gesamtschule sehr aufmerksam“, erklärt Dietmar Bergmann. „Für uns gilt es allerdings, zunächst einmal das Ergebnis der Prüfung abzuwarten.“

Da auch eine Reihe von Schülerinnen und Schülern aus Selm die Johann-Conrad-Schlaun-Schule besuche, sei „eine Gefährdung durch eine mögliche Gesamtschule in Selm grundsätzlich nicht auszuschließen“. Bergmann weiter: „Laut Schulentwicklungsplanung sind alle Schulträger verpflichtet, bei ihren Planungen eng mit benachbarten Kommunen zusammenzuarbeiten und auf gegenseitige Rücksichtnahme zu achten. Da wir bereits in der Vergangenheit in vielen Bereichen, auch bei der Schulentwicklung, gut mit der Stadt Selm zusammengearbeitet haben, gehen wir davon aus, dass das auch dieses Mal der Fall sein wird.“

Nordkirchens Bürgermeister Dietmar Bergmann schließt eine Gefährdung der Nordkirchener Gesamtschule durch eine mögliche Gesamtschule in Selm nicht aus.
Nordkirchens Bürgermeister Dietmar Bergmann schließt eine Gefährdung der Nordkirchener Gesamtschule durch eine mögliche Gesamtschule in Selm nicht aus. © Mona Wellershoff (Archiv)

Wilhelm Sendermann, Bürgermeister von Selms Nachbarstadt Olfen mit einer ebenfalls etablierten Gesamtschule, der Wolfhelm-Gesamtschule, hatte sich auf Anfrage der Redaktion zur Gesamtschuldiskussion in Selm unter anderem so positioniert: „Die Selmer müssen für sich überlegen, was sie denn als richtig erachten. Ich mache mir um die Bestandsituation unserer Gesamtschule keine Sorgen, werde aber natürlich gucken, dass da nicht etwas läuft, was gegen die Interessen der Stadt Olfen ist.“

In Sachen Erweiterung der Sekundarschule zu einer Gesamtschule gebe es Regeln, die zu beachten seien, und es müsse auch das eine oder andere gutachterlich hinterfragt werden. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir auch Schülerinnen und Schüler haben, die nicht das Abitur machen werden, die aber eine gute Berufsausbildung machen können. Die brauchen wir; die sind unheimlich wichtig.“ Er finde es schade, dass immer wieder über Schulsysteme geredet wird. „Wichtig ist, dass wir Schulsysteme auch mal in Ruhe ihre Arbeit machen lassen.“

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