
Wieder liegt der Gullideckel im Schaufenster des Geschäfts Knümann an der Ludgeristraße in der Selmer Altstadt. Christian Reuter hat den Schaden am Donnerstagmorgen dokumentiert, bevor die Polizei kam. © Reuter
Einbruch bei Knümann: Täter werfen gleichen Gullideckel durch Scheibe
Tatort Ludgeristraße
Das Bild gleicht dem vom März: Schon wieder haben Einbrecher einen Gullideckel durch ein Fenster von Knümann in der Selmer Altstadt geworfen. Es ist das exakt gleiche Vorgehen wie vor zwei Monaten.
Die gleiche Scheibe, derselbe Gullideckel, noch größerer Ärger: Unbekannte haben wieder ein Schaufenster des Haushaltswarengeschäfts Knümann an der Ludgeristraße eingeworfen. Es ist das zweite Mal innerhalb von zwei Monaten, dass Inhaber Christian Reuter Scherben aus der Auslage seines Geschäfts kehren muss.

Gerade einmal zwei Monate hat die neue Scheibe gehalten. © Reuter
Es ist ein Déjà-vu der besonders unschönen Art, das Christian Reuter am Donnerstagmorgen (12. Mai) in aller Frühe erlebt: Er steht vor den Scherben eines seiner Schaufenster. Ein Gullideckel liegt in der Auslage. Es ist derselbe gusseiserne Deckel, den Unbekannte schon vor zwei Monaten benutzt hatten, um exakt das gleiche Schaufenster einzuwerfen. Und wieder liegen die Glassplitter des Schaufensters zwischen den Taschenmessern und Taschenlampen, die Reuter dort ausgestellt hatte. Und wieder fehlen einige Messer. Dieses Mal haben die Täter mehr gestohlen als vor zwei Monaten, sagt Nicole Reuter. Neben den Taschenmessern fehle ein ganzer Holzständer mit Taschenlampen.
Zeugen sollen sich melden
Schon vor zwei Monaten fehlten Christian Reuter die Worte. Nach den Einbußen durch die Corona-Krise kamen auch noch Zerstörung und Diebstahl für den Geschäftsbetreiber hinzu. An diesem Donnerstagmorgen weiß Reuter noch weniger, was er zu solch einer Art Vandalismus noch sagen soll.
Seinem Ärger hat Christian Reuter schon auf Facebook Luft gemacht, hat die Bilder der Zerstörung gezeigt und fragt nach Zeugen. Er selbst hat in dieser Nacht keine Geräusche gehört, erzählt er. Im Gespräch mit der Redaktion kann Reuter sogar schon wieder lachen. „Was soll ich sonst machen?“, fragt er resigniert. Die Polizei ist da gerade im Geschäft und sichert die Spuren der Zerstörung.

Schon vor zwei Monaten musste das Ehepaar Reuter sein Schaufenster provisorisch mit einer Spanplatte verschließen lassen. Unbekannte haben jetzt dasselbe Fenster wieder mit einem Gullideckel eingeworfen. © Goldstein (Archiv)
Inhaber vermutet die gleichen Täter am Werk
Große Hoffnung, die Täter zu finden, macht sich Christian Reuter aber nicht. Auch nach dem ersten Vorfall am 16. März konnte die Polizei die Diebe noch nicht ermitteln. Dass es jetzt wieder die gleichen Täter waren, davon geht zumindest Christian Reuter aus. „Das gleiche Fenster, der gleiche Deckel, identische Vorgehensweise - die Vermutung liegt ja nah.“ Vor zwei Monaten hatte es noch mehr Vandalismus in der Stadt gegeben. Damals wurde auch die Kuppel im Auenpark zerstört. Dieses Mal hat die Polizei im Kreis Unna bislang nur den Einbruch bei Knümann in der Nacht auf Donnerstag gemeldet bekommen, sagt ein Polizeisprecher auf Anfrage.
Christian Reuter hofft nun, dass seine Versicherung wieder eine neue Scheibe bezahlt. Und er will mit den Stadtwerken sprechen, ob es möglich ist, den Gullideckel so zu sichern, dass er nicht noch ein drittes Mal als Einbruchswerkzeug genutzt werden kann. Außerdem will er sein Geschäft weiter sichern. Er denke über ein Gitter am Fenster oder ein Netz nach, sagt Christian Reuter. Immer wieder Scherben wegkehren sei ja auch keine Lösung.
Seit rund zehn Jahren im Lokaljournalismus zu Hause – erst am Niederrhein, dann im Ruhrgebiet und Münsterland. Beschäftigt sich am liebsten mit menschlichen und lokalpolitischen Geschichten.
