
© Mahad Theurer
Dracula in Selm: Christoph Tiemann in atmosphärischer Lesung
Romanlesung
Fast jeder kennt Dracula, doch kaum jemand den Stoff dahinter. Christoph Tiemann und das Theater ex libris haben es sich zur Aufgabe gemacht, dem Klassiker Leben einzuhauchen.
Rote Kerzen zieren die Bühne des Bürgerhauses in Selm. Bis auf die Rettungszeichen ist der große Saal an diesem Freitagabend (25. März) komplett verdunkelt. Die einzige Möglichkeit für die Zuschauer dem kommenden Gruseln zu entgehen, führt durch die Türen nach draußen. Auf der Bühne stehen fünf Stühle aufgereiht.
Mischung aus Lesung und Schauspiel
Christoph Tiemann und seine Komplizen vom Theater ex libris nehmen Platz. Es gibt eine kurze Einführung. Bram Stokers Dracula ist eine fragmentarische Erzählung und setzt sich zum Teil aus fiktiven Briefen und Tagebucheinträgen zusammen. Dann schnappt die Falle zu und es macht sich Grabesstimmung breit.
Ein schaurig-schräger Soundtrack und atmosphärische Klangeffekte untermalen die Lesung. Gemeinsam mit den Sound- und Lichttechnikern hauchen die fünf Schauspieler vom Theater Libris der Geschichte um den untoten Grafen Vlad Dracula Leben ein. Dabei bewegen sie sich fließend zwischen Lesung, Hörspiel und Schauspiel. Projizierte Hintergrundbilder komplettieren die Stimmung die zwischen dramatisch, durchgeknallt und morbide changiert.
Das Publikum folgt gebannt und klatscht am Ende der Lesung begeistert Beifall.
Mahad Theurer, geboren 1989 in Witten, ist studierter Musikjournalist, davon abgesehen ist er stark sportbegeistert und wohnt als Schalke-Fan manchmal einfach in der falschen Stadt. Aber Ruhrgebietscharme, den es zu beschreiben gilt, haben Dortmund und Umgebung auch reichlich.
