Lina Wolters (FDP) war die jüngste anwesende Politikerin im Bürgerhaus. © Arndt Brede

Stimmen zur Wahl

Das sagen die Politiker zur Wahl in Selm: Von Enttäuschung bis Glück

So eine Wahl weckt Emotionen. Die der Sieger, die der Verlierer. Wir haben nach Bekanntgabe der Ergebnisse der Bürgermeister- und der Ratswahl Statements eingeholt.

Selm

, 14.09.2020 / Lesedauer: 3 min

Das Bürgerhaus war der Schauplatz des finalen Akts der Kommunalwahl in Selm. Ein Abend voller Emotionen.

Thomas Orlowski (SPD) strahlt - nicht, weil er in die Stichwahl gekommen ist. Damit habe er eigentlich gerechnet, gesteht er. Besonderer Grund zu Freude sei die Höhe des Ergebnisses: rund acht Prozentpunkte vor Michael Zolda (CDU). Außerdem habe er besser abgeschnitten als die SPD bei der Ratswahl.

Bis zur Stichwahl alles geben

Michael Zolda (CDU) hatte sich den Abend anders vorgestellt. Landesweit liegt die CDU bei den Kommunalwahlen vorne. Er fährt dagegen ein schlechteres Ergebnis ein als sein Konkurrent von der SPD. Noch sei es aber nicht zu spät, sagt er. Am 27. September stellt er sich der Stichwahl. Bis dahin werde er alles geben, um die Wählerinnen und Wähler von sich zu überzeugen, sagt er.

Marion Küpper hat bei der Bürgermeisterwahl 9,39 Prozent der Stimmen erreicht. Ihre erste Reaktion: „Ich bin nicht ganz zufrieden.“ Die Familien-Partei habe die Grünen viele Stimmen gekostet. Dafür, dass die Grünen erstmals eine Bürgermeisterkandidatin gestellt hätten, sei das Ergebnis dann aber doch ganz gut.

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Der parteilose Kandidat Wilhelm Gryczan-Wiese hat 6,11 Prozent der Stimmen bekommen. „Das Ergebnis ist nicht so erfreulich. Ich war aber immer Außenseiter, das war klar. Ich hätte mir aber natürlich ein paar Stimmen mehr gewünscht.“

Robin Zimmermann (FDP) lacht. Mit seinen 4,84 Prozent sei er zufrieden, sagt er. „Knapp fünf Prozent sind ganz gut. Fünf Prozent sind die Generation Zukunft. An den anderen 95 Prozent müssen wir arbeiten.“

Ralf Piekenbrock, Kandidat der Familien-Partei, war gar nicht in Selm. Per Handy haben wir ihn erreicht und um Statements zur Bürgermeister- und zur Ratswahl gebeten: „Ich bin sehr froh über mein persönliches Ergebnis bei der Bürgermeisterwahl. Die 9,78 Prozent sind das drittstärkste Ergebnis nach den SPD- und CDU-Kandidaten.“ Zu den zwei Sitzen und 7,71 Prozent bei den Ratswahlen sagte er: „Das ist ein sehr respektables Ergebnis, und dass wir Fraktionsstärke erlangt haben, macht mich sehr glücklich.“

Gegen landesweiten Trend

Die spannende Ratswahl haben die Verantwortlichen natürlich auch verfolgt. Jutta Steiner, die Vorsitzende der SPD, gibt offen zu: Dass der Abend so gut enden würde, hätte sie nicht gedacht. Die SPD liegt im Rat gleichauf mit der CDU. Beide haben zehn Sitze bekommen. Und bei der Bürgermeisterwahl liege der SPD-Kandidat acht Prozentpunkte vor dem CDU-Kandidaten - und das gegen den landesweiten Trend.

Für die Grünen gab es einen Sitz mehr. Sie haben jetzt drei Sitze im Rat. Und die 10,3 Prozent Stimmanteile? Christina Grave-Leismann sagt: „Wir sind zufrieden, dass wir unser Ergebnis deutlich verbessert haben. Vorher lagen wir bei 6,8 Prozent, genau weiß ich es gerade nicht. Wir hatten aber die Hoffnung, zwei Sitze mehr zu bekommen. Ganz so weit sind wir nicht davon weg.“

Klaus Schmidtmann ist zufrieden, dass die FDP in Selm mit 4,97 Prozent der Stimmen zwei Sitze gewonnen hat. In der Vergangenheit sei die FDP in der Öffentlichkeit nicht präsent gewesen. „Unter diesen Voraussetzungen ist das Ergebnis in Ordnung.“

Die UWG hat ordentlich Federn gelassen. Vorsitzender Dr. Hubert Seier macht keinen Hehl daraus, dass die Unabhängigen, die zwei Sitze verloren haben, ihr Wahlziel verpasst haben. „Wir wollten, dass die Groko unter 50 Prozent landet.“ Es sei aber weiter wichtig, starke Oppositionsarbeit zu machen im Stadtrat. „Das werden wir tun.“

Werner Sell ist enttäuscht: Nur einen Sitz hat sein Verein „Wir für Selm“ erreicht. Damit wird er Einzelkämpfer sein und kann keine Fraktion mehr bilden. Bislang war er mit Daniela Volle gemeinsam im Rat vertreten.

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