Coronavirus: Haus Dörlemann aus Bork macht freiwillig zu

© Jürgen Weitzel

Coronavirus: Haus Dörlemann aus Bork macht freiwillig zu

rnSchließungen wegen Corona

Die Entscheidung ist ihm nicht leicht gefallen, sagt Erdal Macit. Der Betreiber von Haus Dörlemann schließt die einzige Kneipe im Borker Zentrum vorerst. Aus mehreren Gründen.

Bork

, 08.10.2020, 14:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Durchgehend hat er die Corona-Zahlen beobachtet und dabei bemerkt, dass die Lage sich, auch in Selm, zunehmend verschärft. Der alarmierende Anstieg der Infektionszahlen in den letzten Wochen hat Erdal Macit schließlich dazu gebracht, das Haus Dörlemann vorerst zu schließen.

Gesundheit steht an erster Stelle

Eigentlich sei natürlich jeder immer herzlich willkommen in der Borker Kultkneipe an der Hauptstraße, dennoch habe etwas anderes momentan für Macit Vorrang: „Für uns ist es einfach wichtig, dass jeder gesund bleibt.“

Macit sehe neben der bekannten Infektionszahl auch noch eine weitere Zahl, die ihm zu Denken gebe: „Meiner Meinung nach ist die Dunkelziffer noch höher. Immerhin gibt es ja auch manche, die gar keine Symptome haben oder einfach nicht getestet werden.“

Erschwerend käme hinzu, dass sich die Vorschriften gerade in Kneipen schwer umsetzten lassen. Bei Alkoholkonsum werde man immer etwas lockerer und da sei das Risiko einer Ansteckung einfach zu hoch.

Für Kneipen gilt die allgemeinen Corona-Schutzverordnung

Thorsten Hellwig, NRW-Pressesprecher des Gaststättenverbandes Dehoga, höre zum ersten Mal von solch einer freiwilligen Schließung. „Es gilt die allgemeine Corona-Schutzverordnung“, sagt er auf Anfrage, „spezielle Regeln für Kneipen gibt es keine. Auch Sperrstunden oder ein Alkoholverbot, wie beispielsweise in Frankfurt oder Berlin, gelten hier in NRW nicht.“ Tipps speziell für Betreiber kann der Pressesprecher nicht geben, es käme immer auf die individuellen Möglichkeiten und Räumlichkeiten an.

Im eigenen und im übergeordneten Interesse handeln

„Man muss einfach das eigene, und das übergeordnete Interesse immer im Blick behalten“, findet Hellwig, „schließlich will niemand einen zweiten Lockdown. Deshalb sollte sich jeder Einzelne, und auch jeder gastronomische Betrieb, an die Regeln halten.“ Zu diesen gehört beispielsweise die datenschutzkonforme Aufnahme der Kontaktdaten der Gäste, sowie auch die Vernichtung der Kontaktdaten nach 14 Tagen.

Kein absehbares Ende

Für Erdal Macit jedenfalls steht fest: Solange die Zahlen so hoch bleiben, bleiben die Türen des Haus Dörlemann geschlossen. So hat er schon im März diesen Jahres entschieden, kurz bevor der Lockdown kam, und so entscheidet er auch dieses Mal wieder.

Wann er in der einzigen Kneipe im Borker Ortskern wieder den Zapfhahn betätigt, kann Macit noch nicht sagen. Er betreibt das Haus Dörlemann nebenberuflich mit Hilfe seiner Ehefrau Figan. Im Hauptberuf ist er Lehrer.

In einer vorigen Version dieses Textes stand, dass Erdal Macit die Gaststätte Dörlemann zusammen mit der Interessengemeinschaft Borker Bürger (IGBB) betreibt. Das ist nicht richtig. Erdal Macit und seine Frau betreiben die Gaststätte alleine.