Cappenberger Schützenverein lässt nun auch Frauen auf den Vogel schießen

© Antje Pflips

Cappenberger Schützenverein lässt nun auch Frauen auf den Vogel schießen

rn3. Abstimmung

Zweimal wurde der Vorschlag bereits abgelehnt. Nun haben die Cappenberger Schützen entschieden, dass Frauen bei ihnen auf den Vogel schießen dürfen. Und das ist nicht die einzige Neuerung.

Cappenberg

, 17.03.2019, 10:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Für diesen Schritt musste auf der Generalversammlung im Haus Kreutzkamp über eine Satzungsänderung abgestimmt werden. Dazu ist eine Dreiviertelmehrheit erforderlich, die bei den vorherigen zwei Abstimmung nicht erzielt wurde. Der alte Paragraph 16 der Satzung lautete: „Schützenkönig kann nur ein männlicher Schütze werden.“

Der geänderte Wortlaut jetzt: „Schützenkönig/in kann jedes Mitglied des Vereins werden.“ Mit 56 zu 5 Stimmen wurde für die Änderung gestimmt. „Es freut mich ungemein, dass wir das geschafft haben“, sagte Christoph Böcker, 1. Vorsitzender, nach der Wahl. Den Antrag zur Satzungsänderung stellte der Vorstand selbst. „Es ist dringend an der Zeit, dass wir allen Frauen die gleichwertige Mitgliedschaft anbieten. Sie sollen nicht länger nur Repräsentantinnen, sondern vollwertige Mitglieder sein“, forderte zuvor auch Vorstandsmitglied Christoph Kappenberg. Er appellierte an die Mitglieder, „füreinander einzustehen“. Und das beziehe sich schließlich nicht nur auf die Männer, sondern auch auf die aktiven Frauen. Denn keine Veranstaltung käme ohne deren Hilfe aus.

Auf der Generalversammlung des Schützenvereins Cappenberg stimmten die Mitglieder über das Recht der Frauen, am Vogelschießen teilzunehmen, ab. Allerdings geheim. Weitere Wahlgänge erfolgten offen.

Auf der Generalversammlung des Schützenvereins Cappenberg stimmten die Mitglieder über das Recht der Frauen, am Vogelschießen teilzunehmen, ab. Allerdings geheim. Weitere Wahlgänge erfolgten offen. © Antje Pflips

Erste Frau im Vorstand

„Ich bin sehr zufrieden und froh über das Ergebnis“, sagte Cordula Standop-Lethaus. Auch sie schreibt Geschichte im Verein. Sie wurde als erste Frau in den Vorstand gewählt. Standop-Lethaus übernimmt von Christian Happe das Amt der stellvertretenden Geschäftsführerin. „Ich bin stolz darauf, die erste Frau im Vorstand zu sein und meine Heimat durch den Schützenverein repräsentieren zu dürfen“, erklärte sie nach ihrer Wahl. Seit 2003 ist sie Mitglied bei den Cappenberger Schützen. Aufmerksam wurde der Vorstand auf Standop-Lethaus, als sie beim letzten Schützenumzug für dessen Sicherung sorgte.

Eine weitere Satzungsänderung wurde problemlos umgesetzt. Sie besagt, dass nun Einladungen und weitere schriftliche Mitteilungen auch elektronisch erfolgen dürfen. Holger Möller berichtete, dass er im letzten Jahr rund 6000 Blatt Papier beschrieben hätte. Er gab auch den neuen, festen Termin für das Cappenberger Schützenfest bekannt. „Eine Verlegung war notwendig, um nicht in Kollision mit den Nachbarvereinen zu kommen“, erklärte Böcker. Es findet jeweils am Wochenende nach Christi Himmelfahrt von Donnerstag bis Sonntag statt. Im Jahr 2021 bedeutet das, dass die Schützen vom 13. bis 16. Mai ihr Fest feiern. Am 1. Mai findet das Kinderschützenfest statt. Böcker übernimmt als Nachfolger von Horst-Dieter Hartmann den Vorsitz der „Arbeitsgemeinschaft Cappenberger Vereine“. Hartmann war 30 Jahre lang Sprecher und Koordinator.

Ehrungen und Vorstandswahlen

Bei den Vorstandswahlen wurden Christoph Böcker (Vorsitzender), Christoph Kappenberg (stellv. Vorsitzender), Holger Möller (Geschäftsführer), Jens Schepoks (stellv. Schatzmeister), Thomas Stasch (Schriftführer) und Stefan Rekow (stellv. Schriftführer) wiedergewählt. Neu im Vorstand sind: Cordula Standop-Lethaus (stellv. Geschäftsführerin) und Martin Möllmann (Schatzmeister). Bei den Wahlen der Stabsoffiziere wurden alle Positionen neu vergeben: Als Oberst löst Udo Kropp Detlev Ringe ab, der den Rang 18 Jahre führte. Neuer Oberstleutnant wurde Jürgen Ackermann. Herbert Jücker ist nun Major.

Folgende Mitglieder wurde für langjährige Treue geehrt: 60 Jahre: Nobert Jücker, 50 Jahre: Hubert Inkmann, 40 Jahre: Friedhelm Grundmann, Artur Tepper, 25 Jahre: Klaus Böhmer, Johannes Breer, Dirk Homann, Heiner Janßen, Herbert Jücker, Reinhard Jücker, Alfred Locklair, Otto Mehedin, Thomas Mehedin, Udo Salata, Helmut Schnettker, Gerhard Stenner. Weiterhin gab es Ehrungen für verdiente Mitglieder und langjährige Amtsinhaber.