Bolzplätze in Selm bleiben weiter geschlossen trotz Corona-Lockerungen
Bolzen in Selm
Beide sind draußen, grün und unverzichtbar für Kinder mit Bewegungsdrang: Spielplätze und Bolzplätze. Die einen sind in Selm wieder geöffnet nach der Corona-Pause, die anderen nicht. Warum?

Lang ist es her: Drei Kinder kicken auf diesem Archivfoto auf dem Bolzplatz am Beifanger Weg. © Malte Bock (Archiv)
Die erste Silbe macht den Unterschied: hier der Bolz- und da der Spielplatz. Der Bolzplatz bleibt geschlossen, der Spielplatz ist nach dem Corona-Lockdown wieder geöffnet. Das versteht nicht jeder. Die Stadt Selm verweist auf die Rechtslage.
Spiel und Sport ist hier wie da möglich. Dennoch: „Bolzplätze sind gesetzlich gesehen Sportanlagen, keine Spielplätze“, stellt Stadtsprecher Malte Woesmann klar. Die Unterscheidung ist fein, aber folgenschwer.
„Für die Öffnung von Sportanlagen schreibt die Corona-Schutzverordnung in ihrer gültigen Fassung unter anderem vor, dass geeignete Vorkehrungen zur Hygiene und zum Infektionsschutz sowie zur Gewährleistung eines Abstandes von mindestens 1,5 Metern zwischen Personen sicherzustellen sind“, teilt die Stadt mit. Dies sei bei Bolzplätzen, bei denen keine Aufsicht vorhanden ist, nicht möglich. Die Stadt Selm sieht sich mit dieser Einschätzung in guter Gesellschaft.
Offen oder gesperrt? Unterschiedliche Einschätzungen
„Unsere Einschätzung deckt sich mit den Vorgaben des NRW-Gesundheitsministeriums, das klargestellt hat, dass Bolzplätze Sportanlagen sind, wo nur kontaktfreier Sport ausgeübt werden darf“, sagt Bürgermeister Mario Löhr. Daher bleibe die Stadtverwaltung Selm bei der Schließung der Bolzplätze.
So klar ist die Sache für andere nicht. Die Stadt Dorsten etwa hat Bolzplätze freigegeben.