
© Arndt Brede
Bessere ÖPNV-Anbindung ans Gewerbegebiet Selm: Zukunft denken - Jetzt
Meinung
Das Gewerbegebiet an der Werner Straße in Selm ist nicht an den ÖPNV angebunden. Das soll sich ändern. Es wird auch Zeit, meint unser Autor.
Man stelle sich mal vor: Ein junger Mensch sucht eine Ausbildungsstelle, ist bereit, den Weg in eine andere Stadt auf sich zu nehmen, kann den Betrieb aber nicht oder nur mit großen Umständen verbunden erreichen. Gibt‘s doch gar nicht? Doch. In Selm. Peter Mennes, Chef der gleichnamigen Spezialglas-Firma, hat das der Redaktion gegenüber so berichtet. Einige Kandidaten hätten ihm abgesagt, weil sie kein Auto hätten und andere Wege nach Selm und dann zum Unternehmen schlicht nicht machbar seien.
Das Gewerbegebiet Selm, in dem das Unternehmen Mennes seinen Sitz hat, ist nämlich nicht an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angebunden. Sprich: Autolose Bewerber kommen zwar zu den Selmer Haltepunkten Bahnhof Beifang und Selm, von dort aber nicht mit einem Bus zum Gewerbegebiet.
In einer Zeit, in der von Auszubildenden und Arbeitnehmern Flexibilität bei der Berufswahl und Mobilität vorausgesetzt wird, ist das ein Unding. Insofern ist es gut, dass die Stadt sich jetzt auf den Weg macht, um die Situation zu verbessern. Mit einem Pilotprojekt will sie herausfinden, ob sich eine dauerhafte ÖPNV-Anbindung an das Gewerbegebiet lohnt. Aber bitte nicht abschrecken lassen, falls die Fahrgastzahlen erst mal nicht so sind, wie erhofft. Es sollen ja noch ein paar Unternehmen nach Selm geholt werden. Die haben auch Mitarbeiter, also potenzielle Buskunden. Also, liebe Stadt und liebe Politik: Zukunft denken. Jetzt.