Seit Beginn des Jahres ist Zimmermanns Wäldchen in Holzen gesperrt. Schilder zu Beginn der Wege warnen vor Lebensgefahr. Denn hier werden Buchen gefällt. Die Bäume sind zum Teil 130 Jahre alt. Doch das Klima setzte ihnen derart zu, dass sie nun nicht mehr standsicher sind, wie Försterin Andrea Lenke erklärt. Um aber zumindest den Waldboden zu schonen, kommen hier Rückepferde zum Einsatz.

Den siebenjährigen Wallach Fusion kann am Montag (16.1.) nichts aus der Ruhe bringen. Das mächtige Kaltblutpferd wartet geduldig auf Kommandos. Wenn Elmar Stertenbrink das Kommando gibt, zieht er die Baumstämme ruhig aus dem Unterholz zum Weg. Dort werden sie dann allerdings vom Bagger übernommen, der sie zu hohen so genannten Poltern aufschichtet.
Es sieht ein wenig altmodisch aus, wenn das Pferd die Stämme an einer Kette durchs Unterholz zieht. Doch hier kann man ökologisch einiges bewirken. Elmar Stertenbrink betreibt eine sogenannte Fuhrhalterei. Er und seine Mitarbeiter bieten Pferde statt Maschinen bei der Holzernte an. Immer mehr Kommunen und Privatleute greifen auf dieses Angebot zurück. Die Pferde schonen vor allem den Waldboden, erklärt er. Denn die großen Maschinen hinterlassen tiefe Furchen und Schäden, die lange nicht ohne Weiteres repariert werden können. Das Pferd verdichtet den Boden nur dort, wo es hintritt.
Wege werden erneuert
Den Unterschied kann man auch in Zimmermanns Wäldchen sehen. Denn die großen Stämme auf dem Hauptweg werden mit dem Traktor abtransportiert. Der Weg ist von tiefen Furchen durchzogen. Das sei dort aber kein Problem, erläutert Försterin Andrea Lenke, denn die Wege werden ohnehin erneuert. Aber erst dann, wenn die Forstarbeiten erledigt sind. Und noch hört man rund um den Wald in Holzen das laute Kreischen der Motorsägen.
Eigentlich entnehmen Forstbesitzer ihrem Wald nur so viele Bäume wie nachwachsen. Das hat den Vorteil, dass es immer etwa gleich viele Bäume im Wald gibt. Doch die Stadt Schwerte hat sich ein ökologisches Waldkonzept verordnet. Das bedeutet: Gefällt wird nur, um die Sicherheit der Wege zu gewährleisten. Und die war nun gefährdet. Da aber lange keine Bäume mehr gefällt wurden, müssen nun entsprechend viele Buchen fallen.
130 Jahre alte Buchen
Die Bäume sind zum Teil bis zu 130 Jahre alt. Das ist für Buchen eigentlich noch kein Alter. Bis zu 300 Jahre alt könnten die großen Bäume werden, sagt Andrea Lenke. Allerdings nur dann, wenn die Bedingungen stimmen. Und die stimmten in den vergangen Jahren zunehmend nicht mehr. Zu lange Trockenphasen setzten den Buchen zu. Die Schäden regenerieren sich auch nicht mehr. Jüngere Bäume könnten sich vielleicht noch anpassen, die älteren hätten keine Chance.

Und so türmen sich am Montag am Rande des Weges die Polter mit den großen Stämmen auf. Was noch verwertbar ist, wird an die Möbelindustrie verkauft. Ein Großteil taugt aber wahrscheinlich nur noch für die Herstellung von Palletten. Ein Teil wird aber wohl auch als Brennholz genutzt werden.
Mindestens bis zum Monatsende bleibt Zimmermanns Wälchen noch für Spaziergänger gesperrt. Und auch danach werden Spaziergänge noch nicht möglich sein, weil zunächst die Wege wieder hergestellt werden müssen.
Wechsel bei der GWG nach 57 Jahren: Lars Podchull ist der Neue im Vorstand
Verbotene Schottergärten in Schwerte: Stadt setzt nicht auf „Vorgarten-Polizei“
Dauerregen lässt Ruhr über Ufer treten: Pegel in Villigst stieg um einen Meter