Neues Wohnquartier am Schützenhof Welche Wohnungen geplant sind und wie der Zeitplan aussieht

Neues Wohnquartier am Schützenhof: großes Interesse an Infoveranstaltung
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Nahezu alle Sitzplätze waren am Mittwochabend (7. Februar) bei der öffentlichen Informationsveranstaltung im Bürgersaal des Rathauses besetzt. Das Interesse an den Plänen zum neuen Wohnquartier am Schützenhof ist groß. Dementsprechend aufmerksam lauschten die schätzungsweise 60 bis 70 Schwerterinnen und Schwerter den Plänen von Stadt, Investor und Planungsbüro.

Baudezernent Christian Vöcks nannte es zum Start der Veranstaltung „unser größtes Wohnprojekt der nächsten Jahre“, deshalb wolle man die Öffentlichkeit frühzeitig mit ins Boot holen. Das Projekt leiste einen Beitrag zum Neubaubedarf der Stadt Schwerte.

Das Plangebiet umfasst die Fläche des ehemaligen Freizeit-Allwetterbades (FAB) sowie die derzeit durch die Sportvereine VfL Schwerte 1919/21 e. V., den Schießsportclub Schwerte e. V. sowie durch die Reisevereinigung Schwerte e. V. genutzten Flächen. Noch in diesem Jahr soll der VfL Schwerte auf die neue Sportanlage nach Wandhofen ziehen. Das Gelände am Schützenhof zwischen Schützenstraße und Mühlenstrang soll dann wiederum großflächig bebaut werden. Rund 450 Wohneinheiten, rund die Hälfte öffentlich gefördert, sollen am Schützenhof entstehen.

Kita, Gastronomie und Spielplatz

Neben den Wohneinheiten sind auch eine Kita, Gastronomie und ein Spielplatz auf dem Gelände geplant. Das erklärten am Mittwochabend sowohl Ulf Silkens von „Ten Brinke“, dem Investor, als auch Joachim Sterl von „post welters“, dem zuständigen Stadtplanerbüro. Zwischen den Häuserblöcken, die an einer Ringstraße angeordnet werden, sei ausreichend Platz für Fußwege und Parkbänke. Im nördlichen Teil werde die Straße verkehrsberuhigt angelegt.

Bei der Infoveranstaltung konnten sich Interessierte ein Bild von dem neuen Wohnquartier am Schützenhof machen. Ungefähr so wie auf dem Entwurf, soll die Siedlung mal aussehen.
Bei der Infoveranstaltung konnten sich Interessierte ein Bild von dem neuen Wohnquartier am Schützenhof machen. Ungefähr so wie auf dem Entwurf soll die Siedlung mal aussehen. © Staab

„Im Süden bleibt der Freiraum bis zum Mühlenstrang als öffentliche Grünfläche erhalten“, kündigte Joachim Sterl an, während auf der großen Leinwand im Bürgersaal der Entwurf der Siedlung zu sehen war. Doch nicht alle Pflanzen und Bäume könnten aufgrund der Bebauung im Bereich des neuen Wohnquartiers fortbestehen. Auf den Einwand eines Anwohners hin, was denn mit einzelnen, teils alten Bäumen passiere, erklärte Sterl: „Es müssen Bäume gefällt werden. Die Ausgleichsmaßnahmen sollen aber in der Umgebung stattfinden.“ Auch Prüfungen hinsichtlich des Artenschutzes, der Altlasten im Boden und des Geruchs laufen aktuell.

Im Zuge dessen konnte jedoch die teils unter den Interessierten verbreitete Annahme, dass alle Bäume zum Abschuss bereitstünden, verneint werden. „Nicht jeder Baum, der markiert ist, kommt weg. Bitte keine falschen Gerüchte streuen. Das Ziel ist natürlich auch Bäume zu erhalten“, betonte Ulf Silkens von Ten Brinke. Auch eine Fassadenbegrünung stehe im Raum, genau wie andere Nachhaltigkeitskonzepte, zum Beispiel ein Nahwärmekonzept.

Plan sieht Mietwohnungen vor

Während des teils angeregten und konstruktiven Austauschs im Saal brachten gleich mehrere Schwerterinnen und Schwertern ihre Zweifel zum Thema Verkehr und Parken rund um die Schützenstraße zum Ausdruck. Ein Projektingenieur eines Bochumer Verkehrsplanungsbüros stellte deshalb die Ergebnisse verschiedener Verkehrserhebungen vor. Nach den Ergebnissen des vorliegenden Verkehrsgutachtens kann das prognostizierte höhere Verkehrsaufkommen an den Knotenpunkten Schützenstraße/Lohbachstraße und Schützenstraße/Bethunestraße/Ostenstraße mindestens mit einer ausreichenden Qualität des Verkehrsablaufs abgewickelt werden. Parkmöglichkeiten, wie ebenerdige Garagengeschosse und Stellplätze, soll es zudem ausreichend geben - speziell im südlichen Teil des Wohngebiets.

Die Infoveranstaltung im Bürgersaal des Rathauses zum neuen Wohnquartier Schützenhof war gut besucht. Baudezernent Christian Vöcks (stehend) bedankte sich für den konstruktiven Austausch.
Die Infoveranstaltung im Bürgersaal des Rathauses zum neuen Wohnquartier Schützenhof war gut besucht. Baudezernent Christian Vöcks (stehend) bedankte sich für den konstruktiven Austausch. © Staab

Darüber hinaus kamen weitere Details zum Wohnquartier am Schützenhof ans Licht. So sehe der aktuelle Plan laut Ulf Silkens (Ten Brinke) ausschließlich Mietwohnungen vor. Trotzdem sei nicht auszuschließen, dass auch Eigentum zur Verfügung stehen könnte. Bei den Mietwohnungen soll es sich um einen „vernünftigen Wohnungsmix“ handeln. Sprich: 2-, 3-, 4-, oder auch 5-Zimmer-Wohnungen würden laut Silkens am Schützenhof entstehen. Die einzelnen Wohnblöcke würden mit Aufzügen ausgestattet.

Wie ist der Zeitplan?

Seit Donnerstag (8.2.) ist der Vorentwurf des Bebauungsplans online auf der aktuellen Notfallhomepage der Stadt Schwerte einsehbar. Dazu können Bürgerinnen und Bürger Stellungnahmen abgeben.

Der Bebauungsplanvorentwurf kann online auf der aktuellen Notfallhomepage der Stadt Schwerte eingesehen werden.
Der Bebauungsplanvorentwurf kann online auf der aktuellen Notfallhomepage der Stadt Schwerte eingesehen werden. © Staab

Der Zeitplan sieht vor, dass es Ende 2024 einen Satzungsbeschluss des Bebauungsplans und einen Feststellungsbeschluss der Änderung des Flächennutzungsplans gibt. Laut Baudezernent Christian Vöcks könne sich das aber auch bis Anfang 2025 hinziehen. Bis die ersten Häuser hochgezogen werden, könnte es 2026/2027 werden. „Wir werden alle Ihre Anregungen und Bedenken mitnehmen und für die noch vor uns liegende Planung bewerten“, versicherte Christian Vöcks zum Abschluss der Veranstaltung.

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