Neue Windräder für Schwerte vom Kreis genehmigt „Werden sie schon bald wachsen sehen“

Neue Windräder für Schwerte wurden vom Kreis Unna genehmigt
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Am südlichen Zipfel der Stadt Schwerte in Richtung Iserlohn sollen zwei Windräder entstehen. Noch südlich von Gut Böckelühr in Ergste werden schon bald zwei rund 150 Meter hohe, sogenannte Windenergieanlagen (WEA) in den Himmel ragen. Die Genehmigung des Kreises Unna für die zwei Anlagen des Typs Nordex mit 5,7 Megawatt Leistung, 149,1 Metern Rotordurchmesser und 125,4 Metern Nabenhöhe wurde am 1. Oktober erteilt. Das verkündete der Baudezernent der Stadt Schwerte, Christian Vöcks, im Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität. „Wir werden sie schon bald wachsen sehen“, kündigte er an.

Die Firma ABO Energy (ehemals ABO Wind) möchte in Ergste zwei Windenergieanlagen errichten. Die Anlagen befinden sich in Nachbarschaft zum Projekt auf der Schälker Heide in Iserlohn, das sich gerade im Bau befindet.

Die beiden Schwerter Anlagen auf der Schälker Heide würden nach Angaben von ABO Energy jedes Jahr so viel sauberen Strom produzieren, wie rund 7.000 Haushalte verbrauchen. Das vermeide den Ausstoß von 16.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr.

Ausreichend weit von Wohnbebauung entfernt

Die Anlagen sollen in einem forstwirtschaftlich genutzten Nadelwald entstehen, heißt es von der ausführenden Firma. Der Eingriff in die Natur werde „selbstverständlich ausgeglichen, beispielsweise durch die Aufforstung von hochwertigem Mischwald an anderer Stelle“.

Der Standort eigne sich gut für die Produktion von umweltfreundlichem Windstrom, da auf Nabenhöhe Windgeschwindigkeiten von durchschnittlich rund 6,5 Metern pro Sekunde herrschen. Außerdem seien alle Anlagen ausreichend weit von der Wohnbebauung entfernt, um einen Schutz der Anwohner zu gewährleisten.

Karte von Schwerte
Die Firma ABO Energy möchte in Ergste zwei Windenergieanlagen errichten. Die Anlagen befinden sich in Nachbarschaft zum Projekt auf der Schälker Heide in Iserlohn. © ABO Energy

Der Kreis Unna erteilte nun am 1. Oktober den sogenannten immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsbescheid. Immissionsschutzrechtliche Vorgaben schützen und sorgen vor Umweltgefahren, die mediale Störungen der natürlichen Umwelt verursachen. Dazu gehören Luftverunreinigungen, Geräusche und Erschütterungen. Durch die Anlage dürfen keine Gefahren, erheblichen Nachteile oder erhebliche Belästigungen hervorgerufen werden. Auf der Homepage von ABO Energy wird mit einem Baustart im vierten Quartal des Jahres 2025 gerechnet.

Erst Mehrheit im Rat gegen das Projekt

Um die neuen Windräder am Rand von Ergste hatte es länger Diskussionen gegeben: Als die Firma ABO Wind, wie sie damals noch hieß, 2020 das erste Mal zwei Windkraftanlagen in Ergste auf der Schälker Heide bauen wollte, gab es eine große Mehrheit im Rat der Stadt Schwerte gegen das Projekt, auch wenn die Stadt nur ihr Einvernehmen geben oder verweigern kann. In Sachen Windkraft entscheidet nämlich der Kreis. Der lehnte jedoch nach der Entscheidung des Schwerter Rates den Antrag der Firma ab.

Zwei Jahre später, im Jahr 2022, unternahm die Firma einen neuen Vorstoß und reichte beim Kreis einen Antrag auf Errichtung von zwei Windenergieanlagen (WEA) des Typs Nordex ein. Die neuen Anlagen entsprachen jenen, deren Errichtung man im Sommer 2020 abgelehnt hatte. Allerdings zog man noch weiter an den Rand der Stadt. Gegen die Stimmen der CDU und die von Sebastian Rühling beschloss der Rat, dass die Stadt ihr Einvernehmen erteilt. Nach der Genehmigung des Kreises befinden sich das Bauprojekt der Windräder nun also endgültig auf der Zielgeraden.

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Dieser Text erschien erstmals am 8. Dezember 2024.