Weniger Covid-19-Fälle: Marienkrankenhaus Schwerte reagiert sachte
Corona-Infektionen
Die Zahl der bestätigten Covid-19-Fälle pendelt sich im Marienkrankenhaus Schwerte auf ein beherrschbares Niveau ein. In Trippelschritten bereitet sich die Klinik auf den Normalbetrieb vor.

Zurück in den OP, zurück zu mehr Routine-Betrieb – das Marienkrankenhaus Schwerte reagiert auf sinkende Covid-19-Zahlen. © Marienkrankenhaus Schwerte
Seit sechs Wochen ist das Operationsprogramm im Marienkrankenhaus in Schwerte fast auf null heruntergefahren, behandelt wurden nur Patienten mit akuten Problemen. Alles ordnete sich der Aufnahme von Covid 19-Patienten unter.
„Inzwischen haben sich die Fallzahlen stabilisiert. Verhältnisse wie in Italien, Spanien, England oder den USA gab es hier gottseidank bislang nicht“, berichtet Geschäftsführer Jürgen Beyer.
Ein erstes Ziel: Sprechstunden um 20 Prozent erhöhen
Insofern wagt das Krankenhaus – ermuntert durch Vorgaben aus der Politik – die ersten Schritte hin zum Regelbetrieb. „Ganz vorsichtig, unter Einhaltung der Hygienestandards wollen wir die Sprechstunden wieder anbieten und die Kapazität der Eingriffe um knapp 20 Prozent erhöhen.“
Damit das funktionieren kann, durchleben die beiden Schwerter Kliniken wieder einen Wandlungsprozess. „Die Organisation stellen wir um, schließlich gilt es, den Patienten das höchstmögliche Maß an Sicherheit zu bieten.“
Unterschiedliche Wartezone mit viel Abstand
Patientenströme werden klar getrennt, unterschiedliche Wartezonen eingerichtet, die Abstandsregeln festgelegt und die Terminvergabe zentral gesteuert. Jürgen Beyer: „Die Strecke zum Normalbetrieb wird ein Marathonlauf, kein Sprint. Wir gehen lieber langsam und sicher, als schnell und mit dem Risiko, ins Stolpern zu geraten.“
Jede kleine Öffnung, jeder Trippelschritt in die Normalität wird dabei in den Kliniken von der Covid-19-Arbeitsgruppe beäugt. „Erweisen sich einige Maßnahmen als falsch und zu voreilig, können wir schnell gegensteuern“, verweist Beyer im Hinblick auf die Unwägbarkeiten auf die immensen Schwierigkeiten, ein Krankenhaus wieder komplett ans Netz gehen zu lassen: „Von 100 Prozent auf null alle Leistungen herunter zu fahren ist einfach. Der umgekehrte Weg ist bei den aktuellen Rahmenbedingungen ungleich komplizierter und langwieriger.“