Welttheater der Straße in Schwerte bleibt kostenfrei
Diskussionen um Finanzierung
Das Welttheater der Straße bleibt eine Gratis-Veranstaltung. Das hat der Verwaltungsrat des Kultur- und Weiterbildungsbetriebs (KuWeBe) der Stadt beschlossen. Hintergrund ist eine Studie, die der KuWeBe in Auftrag gegeben hat, mit der Erkenntnis: Eintritt für das Festival ist wirtschaftlich nicht sinnvoll.

Das Welttheater der Straße soll weiterhin kostenfrei bleiben. Das genaue Programm für 2016 steht, wenn die Finanzierung geklärt ist.
Seit Jahren wird immer wieder die Forderung diskutiert, den Etat für das Festival im Spätsommer dadurch aufzubessern, dass man die Spielorte einzäunt und Eintritt erhebt. Am Montagabend wurde die Projektstudie eines Büros aus Gelsenkirchen im Verwaltungsrat des KuWeBe vorgestellt.
Die Ergebnisse sind eindeutig: Absperrgitter, Ordnungspersonal, Ticketverkäufer und ein Scanner zur Zählung der Gäste, die für ein erfolgreiches Ticketsystem notwendig wären, kosten nach Einschätzung des Gutachters rund 70.000 Euro.
In dem Gutachten sind allerdings auch Kosten enthalten, die zumindest im kleineren Rahmen auch in den vergangenen Jahren angefallen sind. Denn auch für Veranstaltungen, für die kein Eintritt genommen wird, müssen Ordnungsdienste oder Sanitäranlagen gestellt werden.
Finanzierung größtenteils durch Sponsoren
Deshalb bezweifelte CDU-Ratsherr Egon Schrezenmaier die Zahlen der Expertise: „Das muss auch billiger gehen.“ Allerdings bezweifelte Schrezenmaier auch, dass sich die Stadt das Festival noch leisten könne. Anhaltspunkte dafür gibt es. Denn längst zahlen Sponsoren den Löwenanteil der jährlichen Kosten von 150.000 Euro. Der KuWeBe ist noch mit 60.000 Euro im Boot.
Passend zur Finanzierungsdebatte kam die Absage der Chaudoire-Stiftung, die in den vergangenen Jahren mit 10 000 Euro das Straßentheater gefördert hat. „Der Ausfall muss kompensiert werden“, sagte KuWeBe-Chefin Dr. Christine Mast. Deshalb habe man auch das Catering ausgeschrieben.
Ob das nicht ein Bumerang werden könne, fragte Grünen-Vertreter Dr. Gernot Folkers. Denn bislang darf der Schwerter Lichtkünstler Jörg Rost die Bier- und Essbuden auf dem Wuckenhof vermarkten. Im Gegenzug stellt er das Zirkuszelt samt Progamm auf dem Platz. „Das ist vor allem bei Regen ein echter Anziehungspunkt“, der dann bezahlt werden müsse, betonte Folkers.
Kein Verständnis von Jörg Rost
Auf wenig Verständnis stößt die Ausschreibung auch bei Jörg Rost. Der erklärte am Dienstag auf Anfrage der Redaktion, dass eine einzelne Betrachtung der Kosten für das Zelt und der Einnahmen durch die Stände nicht funktioniere. Denn die Einnahme, die er durch drei Bier- und zwei Grillstände sowie die Vermarktung von fünf weiteren Buden an externe Händler erziele, liege im Schnitt bei 2600 Euro. Dem stünden Kosten für das Zelt, das Programm und die Technik im Zelt von über 3000 Euro gegenüber.
Die Differenz habe er bislang aus seinen Einnahmen als Technischer Leiter des Festivals gedeckt. Zudem habe er in den vergangenen Jahren über 24.000 Euro an Spenden durch das Kirschblütenfest für das Festival generiert.