Jan Suberg hat gekündigt

Schwertes Welttheater der Straße braucht neuen künstlerischen Leiter

Der Kultur- und Weiterbildungsbetrieb kommt nicht zur Ruhe. Jetzt hat Jan Suberg, der Leiter des Kulturbüros, überraschend gekündigt.

Schwerte

, 22.05.2018, 14:01 Uhr / Lesedauer: 2 min
Das 25. Welttheater der Straße war sein erstes als künstlerischer Leiter. Bei der 26. Auflage ist Jan Suberg schon nicht mehr dabei.

Das 25. Welttheater der Straße war sein erstes als künstlerischer Leiter. Bei der 26. Auflage ist Jan Suberg schon nicht mehr dabei. © Foto: Bernd Paulitschke

Nach den Kleinkunstwochen ist vor dem Welttheater. So ist die Schwerter Kultur-Zeitrechnung. Und in diesen kurzen Zwischenraum von knapp vier Monaten platzt jetzt die Nachricht, dass Jan Suberg geht. Anfang voriger Woche soll seine Kündigung beim Verwaltungsvorstand eingetroffen sein – mit Wirkung bereits zum 30. Juni übrigens. Über Subergs Beweggründe ist nichts bekannt, der künstlerische Leiter des Welttheaters ist derzeit krank.

Das Welttheater der Straße am 24. und 25 August 2018 sei nicht gefährdet durch den Weggang Subergs, beteuerten gestern Kulturdezernent und KuWeBe-Verwaltungsratsvorsitzender Hans-Georg Winkler und Matthias Hein, der stellvertretende Vorsitzender des KuWeBe. Hein: „Das Welttheater wird auf jeden Fall stattfinden.“ Winkler: „Und zwar mit einer verantwortlichen künstlerischen Leitung.“ Man sei in aussichtsreichen Gesprächen für eine personelle Nachbesetzung, erklärten beide – und die sei qualitativ hochwertig. Namen verrieten Winkler und Hein nicht.

Nachfolger von Heike Pohl

Gerade einmal ein Jahr hatte Suberg diese Position inne, nach dem Weggang von Heike Pohl zunächst kommissarisch, seit November dann offiziell. Die hatte das Kulturbüro im April 2017 auf eigenen Wunsch verlassen, wechselte ins Rathaus als stellvertretende Leiterin des Bereichs Soziale Hilfen. Dort soll die einstige Festival-Macherin nach Auskunft von Hans-Georg Winkler bleiben. Gerüchten, Heike Pohl kehre jetzt zum KuWeBe zurück, erteilte er eine klare Absage.

Suberg wurde ihr Nachfolger, gut eingearbeitet in die Materie, sicherte er einen reibungslosen Fortgang des Straßentheater-Festivals. Auch diesmal sind die Verantwortlichen zuversichtlich, einen reibungslosen Übergang hinzukriegen. In enger Abstimmung mit dem Verwaltungsvorstand sei man jetzt aussichtsreich auf der Suche nach einem künstlerischen Leiter für das Festival, für das längst Verträge gemacht wurden und Vorbereitungen begonnen haben.

Sorgen bei der Kulturinitiative

Während Winkler und Hein recht gelassen auf die Kündigung Subergs reagierten, macht sich bei den Mitgliedern der frisch gegründeten Kulturinitiative Schwerte (KIS) Besorgnis breit angesichts des erneuten personellen Wechsels. Für den engeren Kreis der KIS schreibt Claudia Belemann-Hülsmeyer in einer Pressemitteilung: „Mit dem Ausscheiden von Jan Suberg hat sich die Situation in den städtischen Kulturinstitutionen weiter verschärft. Eine kontinuierliche und verlässliche städtische Kulturarbeit ist so nicht möglich.“ Personell und finanziell müsse der städtischen Kulturarbeit dringend unter die Arme gegriffen werden, so der einhellige Tenor beim zweiten Treffen der Kulturinitiative am Donnerstagabend im Kulturhaus am Bahnhof.

Von einer geplanten Verstärkung des Kulturbüros sprach gegenüber den Ruhr Nachrichten auch Kulturdezernent Hans-Georg Winkler.

Bevor sich der Rat am 4. Juli mit der Zukunft und der künftigen Struktur des KuWeBe befasst – eine Diskussion, die vor allem der Abgang der umstrittenen Vorsitzenden Dr. Christine Mast angestoßen hat –, will auch die KIS eine Veranstaltung zu diesem Thema organisieren und dafür Bürgermeister Dimitrios Axourgos, Kulturdezernent Hans-Georg Winkler sowie Vertreter der Ratsparteien und des KuWeBe als Teilnehmer gewinnen.