Die Temperaturen erreichen seit Tagen die 30-Grad-Marke, im Garten steht der Pool, die Blumen im Beet brauchen Wasser. Doch haben wir noch genug? Oder müssen wir sparen? Darüber haben wir mit Tanja Vock von den Wasserwerken Westfalen gesprochen.
Die Pressesprecherin gibt auf Anfrage Entwarnung. Der Füllstand der Möhnetalsperre liege momentan bei rund 93 Prozent. „Das ist fünf Prozent über dem Durchschnitt“, erläutert sie. Dafür verantwortlich seien die Monate März und April gewesen – „vermutlich hatten wir das nasseste Frühjahr innerhalb der letzten 25 Jahre“.
Verbraucher im Sparmodus
Hinzu komme, dass die letzten Höchstfördermengen unter dem Durchschnitt liegen. Tanja Vock sagt: „Die Verbraucher sind offenbar im Sparmodus. Meine Einschätzung ist also, dass momentan noch alles im grünen Bereich ist.“
Das könnte sich allerdings ändern, wenn weitere heiße Monate folgen. Damit es nicht kritisch wird, sei ein umsichtiger Umgang mit Wasser wichtig. „Jeder weiß inzwischen, dass Wasser ein wichtiges Gut ist“, sagt Tanja Vock. Das hätten die heißen Jahre, vor allem zwischen 2018 und 2020, gezeigt. „Man muss auch bedenken, dass durch die langjährige Trockenheit nach wie vor viele Böden trocken sind. Das sind Folgen des Klimawandels.“

Doch die heißen Sommer der vergangenen Jahre haben, zusammen mit der Corona-Pandemie, für einen Trend gesorgt, der den Wasserverbrauch steigen lässt: private Pools auf dem eigenen Grundstück. Die stehen in Zeiten des Klimawandels häufig in der Kritik. Einige Gemeinden haben in den vergangenen Jahren während größerer Trockenperioden sogar verboten, Pools zu befüllen. Auch der Einsatz von Rasensprengern, die Autowäsche oder das Gießen der Gartenpflanzen tragen in den Sommermonaten zu einem hohen Wasserverbrauch bei.
Dazu sagt Tanja Vock: „Wir können niemandem vorschreiben, den Pool nicht zu befüllen oder die Blumen nicht zu gießen.“ Doch ein sinnvoller und vorausschauender Umgang mit Wasser sei immer wichtig. Eine gute Alternative zum Blumenwasser aus der Leitung sei es daher, Regentonnen auf dem Grundstück aufzustellen. Diese könnten zumindest dabei helfen, sehr trockene Perioden zu überbrücken. „Das ist ein wirklich umweltfreundliches Beispiel“, sagt die Expertin. Und das Auto – das kann in den heißen Monaten durchaus auf die wöchentliche Wäsche verzichten.
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