Was wird aus der Hoesch-Verwaltung? Auch Öllager und Sportbaracke sollen umgenutzt werden

Was wird aus der Hoesch-Verwaltung?
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Als die Stadt Schwerte das komplette Hoesch-Gelände kaufte, hatte man die Industrie-Arbeitsplätze im Blick. Und zumindest unter diesem Aspekt hatte man durchaus Erfolg. Alle Hallen sind vermietet, neue Firmen sind auf das Gelände gezogen. Vier Unternehmen und die Stadt teilen sich derzeit das Betriebsgelände.

Knapp 300 Arbeitsplätze konnten gerettet und zum teil neu angesiedelt werden. „Alle Flächen wurden im Erbbaurecht vergeben“, betont Baudezernent Christian Vöcks. Zunächst für zehn Jahre fix, bis zu 40 Jahre sind möglich. Damit ist klar: Die Fläche zwischen der Innenstadt und Wandhofen bleibt ein Industriegelände.

Proberäume für Bands?

Doch das markanteste Gebäude, das Verwaltungsgebäude mit dem großen Ahnensaal, ist noch nicht vermarktet. Die Grünen würden sich dort einen Ort für Jugendliche wünschen, mit Proberäumen und einem Veranstaltungsort. Die Lage sei ideal, zumal man sich dort keine Gedanken um Geräuschimmissionen machen müsste.

Die Verwaltung erteilte diesen Plänen aber eine Abfuhr. „Das Gebäude soll vor dem Hintergrund des Standorts zur Schaffung von Arbeitsplätzen dienen“, argumentierte man. Zudem sei das Gebäude durch die Lage im Industriegebiet und mit der Ausfahrt, an der viel Lkw-Verkehr zu erwarten sei, für so einen Treffpunkt nicht unbedingt geeignet.

Zwei weitere Flächen

Wirtschaftsförderer Christoph Gutzeit erklärte, dass man das Haus nicht alleine betrachte. Man verfüge nämlich mit einem ehemaligen Öllager und einer Sportbaracke noch über zwei weitere Flächen auf dem Industriegelände, die man nun umnutzen könne und wolle.

Luftbild vom Hoesch-Gelände
Der größte Teil des Hoesch-Geländes ist verpachtet. © Oskar Neubauer

Wofür? Das wollte Gutzeit den Mitgliedern des Bauausschusses der Stadt noch nicht verraten. „Wir wollen damit gerne erst in unsere Gremien“, begründete er seine sparsame Antwort, verriet dann aber doch: Es könne bei der Hoesch-Hauptverwaltung durchaus in den Bereich Jugendförderung gehen.

Dringend sanierungsbedürftig

Fest steht, dass das Gebäude dringend sanierungsbedürftig ist. Geld für die Sanierung hat man zwar in den Haushalt eingestellt, mangels Nutzungskonzept aber vorerst eingefroren. Ursprüngliche Pläne, das Gebäude für die Stadt-Verwaltung zu nutzen, sind vom Tisch.

Zum einen, weil man aktuell ausreichend Räume für die Stadtverwaltung hat. Zum anderen, weil das Gebäude vor allem technisch für die Nutzung als Stadtverwaltung erheblich aufgerüstet werden müsste.

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