Gewerbegebiet am Wannebach kommt „Das würden wir heute nicht mehr so planen“

Gewerbegebiet Wannebach kommt: „Würden wir heute nicht mehr so planen“
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Bereits Anfang der 2000er-Jahre plante die Stadt auf der grünen Wiese in Holzen das Gewerbegebiet Wannebach. Und 2003 gab es bereits einen gültigen Bebauungsplan. Damals plante man noch eine Hochspannungsleitung, die quer über das Gelände führen sollte. Doch die ist Geschichte.

Nach jahrelangem Rechtsstreit musste der Betreiber die Leitung außerhalb des Schwerter Stadtgebietes bauen. Das Gewerbegebiet kann nun also größer werden, dafür musste aber ein neuer Bebauungsplan her.

„Planen an falscher Stelle“

Mit großer Mehrheit verabschiedete der Bauausschuss am Mittwochabend den Bebauungsplan 166 Wannebachstraße, auch wenn es zwei schwerwiegende Kritikpunkte gab. „Der ursprüngliche Bebauungsplan ist von Beginn der Nuller Jahre und den würden wir heute so nicht mehr aufstellen“, so Michael Rotthowe von den Grünen.

Er monierte, dass der Bebauungsplan für ein Gewerbegebiet am Dohrbaum, dem auch die Grünen zugestimmt haben, nicht weiter kommt. Diese Fläche sei erheblich geeigneter für Gewerbe. „Jetzt planen wir wieder an einer viel schlechteren Stelle.“

Frage nach Schallschutz

Und dann war da die Frage nach dem Schallschutz. „Wenn die Häuser so hoch sind wie die Lärmschutzwände, dann hat das Auswirkungen auf den Stadtteil Holzen“, vermutete WfS-Ratsherr Thomas Keuthen. Dem widersprach nicht nur Christoph Gutzeit von der Wirtschaftsförderung (TWS), die das Gebiet entwickeln soll, sondern auch CDU-Ratsherr und Unternehmer Sascha Enders. „Die meisten bauen heute Hallen mit Thermodächern, die sind sowas von leise.“

Letztlich hofft man auch auf Verbesserung durch den Ausbau der Autobahn, der ja mit Schallschutz einhergehen soll. Außerdem gebe es ein Schallschutzgutachten für den Bebauungsplan. „Rein rechtlich ist das ja schon Gewerbe und durch die Gebäude wird sich der Lärm ja nicht verstärken“, so Baudezernent Christian Vöcks.

Der Bauausschuss beschäftigte sich am Mittwoch mit dem Thema.
Der Bauausschuss beschäftigte sich am Mittwoch mit dem Thema. © Heiko Mühlbauer

SPD-Fraktionsvorsitzender Marc Seelbach fragte an, was aus den Anregungen der SPD-Holzen geworden sei. Die hatte neben einer Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und einem begrünten Lärmschutzwall auch einen Kreisverkehr an der Kreuzung Wannebachstraße/Gewerbegebiet/Westhellweg gefordert.

Große Mehrheit dafür

Letztlich entschied man sich aber mit großer Mehrheit für den Bebauungsplan und damit für das neue Gewerbegebiet. Nicht zuletzt deshalb, weil es in Schwerte aktuell kaum noch freie Gewerbeflächen gibt.

Das geplante Gewerbegebiet liegt nordöstlich von Westhofen und südwestlich von Rosen. Die Grundstücke gehören bereits der Stadt, deshalb soll es auch von der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft erschlossen und vermarktet werden.

Die Stadtwerke planen, das Areal mit einer wasserstoffgeeigneten Gasinfrastruktur auszustatten. Verkehrlich wird das Gebiet über die Wannebachstraße erschlossen und zwar auf Höhe der Einmündung Westhellweg. In dem Baugebiet soll nur gewerbliche Nutzung zulässig sein, auch Einzelhandel will die Stadt dort ausschließen.

Eine Allee mit über 100 Jahre alten Linden, die bereits auf der Fläche vorhanden ist, soll erhalten bleiben. Ebenso die bepflanzten Ausgleichsflächen im südlichen Bereich des Plangebietes.

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