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Warnstreik am Mittwoch: Städtische Mitarbeiter wollen mehr Geld
Tarifverhandlungen
Mitarbeiter von Stadtverwaltung und Wasserwerken wurden zum Warnstreik am Mittwoch aufgerufen. Es geht um bessere Bezahlung und bessere Arbeitszeiten. Ein Marsch führt durch die Innenstadt.
Rund 70 bis 100 Arbeitnehmer werden erwartet – so schätzt Ramona Wolf ganz grob die Teilnehmerzahlen für den angekündigten Warnstreik ein. Am Mittwoch wollen Schwerter und auch weitere Angestellte im öffentlichen Dienst in der Innenstadt protestieren. Für mehr Geld, für Entlastung im Arbeitsalltag und bessere Arbeitszeiten.
„Wir haben Angestellte von Stadtverwaltung und Wasserwerken aufgerufen“, sagt Ramona Wolf am Montag auf Anfrage. Sie ist Gewerkschaftssekretärin bei verdi, zuständig für den Fachbereich „Gemeinden“ und damit Ansprechpartnerin für Angestellte von unter anderem Kommunalverwaltung, Sozialverwaltung, Schulen oder Feuerwehr.
Streikmarsch durch die Innenstadt, dann Kundgebung am Rathaus
Ab 9 Uhr soll es vor dem Schwerter Rathaus losgehen, so Wolf. „Wir werden anschließend zu einem Streikmarsch durch die Innenstadt aufbrechen, danach wieder zum Rathaus zurückkehren.“ Da habe man noch eine kurze Zusammenkunft geplant, es werde laute Forderungen und eine Rede geben.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft „verdi“ fordert für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Darüber hinaus geht es in den Tarifverhandlungen auch um die Entlastung von Beschäftigten. Die dritte Runde der Verhandlungen ist für den 22. und 23. Oktober 2020 erneut in Potsdam angesetzt. Bis dahin wollen die Arbeitgeber ein Angebot vorlegen.
Streiken unter Hygieneauflagen: Keine Pfeifen, keine Bühne
Wegen der Corona-Pandemie wird beim Warnstreik in Schwerte am Mittwoch einiges anders ablaufen als bisher. Natürlich bestehe Maskenpflicht, so Wolf. Auch der Sicherheitsabstand werde gewahrt. Man habe der Polizei ein umfassendes Hygienekonzept vorgelegt – dazu gehören unter anderem auch Handdesinfektionsspender und der Verzicht auf Trillerpfeifen. Auch Essen und Trinken werde diesmal nicht ausgegeben.
„Dieses Jahr wird alles etwas kürzer sein als die Jahre davor. Wir können kein großes Unterhaltungsprogramm anbieten. Würden wir eine Bühne aufstellen, drängen alle Teilnehmer dahin und wir können nicht immer auf den Mindestabstand achten“, so Wolf. „Aber es wird auch so gehen und die Botschaft der Arbeitnehmer bleibt sowieso dieselbe.“
Wie viele Mitarbeiter der Stadtverwaltung sich zum Streik am Mittwoch angekündigt haben, war aus dem Rathaus nicht zu erfahren. Pressesprecher Ingo Rous verwies am Montag an die Gewerkschaft.
Weitere Streiks in Westfalen wurden auch für Hamm, Unna und Castrop-Rauxel angekündigt.
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