Vor allem Flüchtlingsfamilien kamen nach Schwerte

Kinder integrieren

Erstmals seit einem halben Jahr musste die Stadt Schwerte in den vergangenen zwei Wochen wieder durch die Bezirksregierung Arnsberg zugewiesene Flüchtlinge aufnehmen. Vor allem Familien sind diesmal gekommen. Und mit ihnen auch viele schulpflichtige Kinder. Dadurch wird die Frage der Beschulung wieder konkret.

SCHWERTE

02.08.2016, 13:25 Uhr / Lesedauer: 2 min
Vor allem Familien mit minderjährigen schulpflichtigen Kindern sind dieses Mal nach Schwerte geschickt worden.

Vor allem Familien mit minderjährigen schulpflichtigen Kindern sind dieses Mal nach Schwerte geschickt worden.

Insgesamt 59 Menschen aus Syrien, Tadschikistan, Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria sowie aus Russland musste die Stadt Schwerte aufnehmen. Es sind diesmal vor allem Familien. „Die Bezirksregierung Arnsberg hat den Wünschen der Stadt Schwerte Rechnung getragen“, so Erster Beigeordneter Hans-Georg Winkler.

Spielerisches Deutschlernen

Unter den Familien sind auch zahlreiche minderjährige schulpflichtige Kinder. Daher hat Bürgermeister Heinrich Böckelühr jetzt noch einmal das durch den Kreis Unna bevorzugte „Go-In“-Verfahren in den Fokus genommen. „Unser Sommercamp hat gezeigt, dass die Flüchtlingskinder willens und in der Lage sind, schnell eine neue Sprache zu lernen“, sagt Heinrich Böckelühr, der die Idee zu der vierwöchigen Verbindung von Deutschlernen und Freizeitaktivitäten mit Gleichaltrigen in den laufenden Sommerferien hatte.

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Jetzt sei das „Kommunale Integrationszentrum“ des Kreises Unna gefragt, um „endlich im Sinne einer schulischen Integration eine sinnvolle Kombination von anfänglichen Auffangklassen zum Sprachenerwerb mit einer anschließenden, zielgerichteten Verteilung nach dem erworbenen Bildungsstand an die passende Schulform zu erreichen“, betont Bürgermeister Heinrich Böckelühr.

Zum Hintergrund: Während in anderen Städten und Kreisen das Modell von Förder- oder Auffangklassen gepflegt wird, in denen Kinder verschiedener Nationalitäten zunächst einmal Deutschunterricht erhalten, bevor sie auf Regelschulen verteilt werden, hat der Kreis Unna sich für das Modell "Go in" entschieden. Dabei gehen Kinder und Jugendliche in die zu ihrem Alter passenden Klassen - ohne spezielle Vorbereitung.

Schwerte lag unterhalb der Erfüllungsquote

Im Juni hatte die Bezirksregierung mitgeteilt, dass die Wiederaufnahme der Zuweisungen an Kommunen unterhalb der Erfüllungsquote von 90 Prozent ab Mitte Juli 2016 erfolgen werde. Die Stadt Schwerte lag mit Stand 13. Juni bei einer Erfüllungsquote von 83,95 Prozent. „Überprüfen kann ich diese mitgeteilte Erfüllungsquote für die Stadt Schwerte aufgrund der mir nicht bekannten landesweiten Zuweisungsstatistik nicht“, so der Schwerter Bürgermeister Heinrich Böckelühr.

Nach wie vor liege der Stadt Schwerte keine landesweite Übersicht der kommunalen Zuweisungsquoten vor, obwohl NRW-Innenminister Ralf Jäger die Vorlage dieser Statistik im Landtag für Anfang Juli angekündigt hätte. Die sich daraus ergebenden Zahlen seien neben der Vergleichbarkeit der Zuweisungen für die Kommunen auch Grundlage für die Erstattungen des Landes NRW nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz.

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Nach den gegenwärtigen Ankündigungen des Landes habe Schwerte in diesem Jahr noch weitere 90 Flüchtlinge aufzunehmen. „Mit der im Bau befindlichen Containeranlage im Gänsewinkel, Fertigstellung voraussichtlich Anfang November 2016, kann vermieden werden, dass Sporthallen zur Unterbringung von asylsuchenden Personen in Anspruch genommen werden müssen“, so Heinrich Böckelühr.

Wohnraum gesucht
Es werden weiterhin dringend private Wohnungen und Immobilien zur Unterbringung gesucht.
Interessenten melden sich bei Heiko Schulz, Tel. 104-681, E-Mail: heiko.schulz@stadt-schwerte.de