Erstmals dabei gewesen wäre der Garten, den Michael Blaschzyk im Schatten der Industriekultur angelegt hat. Von der Terrasse blickt er auf das Hoesch-Presswerk.

© Reinhard Schmitz

Kein einziger Besucher in den Gärten - trotzdem 3000 Euro fürs Hospiz

rnHospiz Schwerte

Fünf Prozent seiner Kosten muss das Schwerter Hospiz selbst aufbringen. Doch in diesem Jahr brechen wegen Corona die wichtigsten Spenden-Aktionen weg. Da müssen Alternativen her.

Schwerte

, 02.09.2020, 17:06 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ohne Corona, dafür mit dem originalen Duft von Rosen in der Nase, dem weichen Gefühl von Rasen unter den Sohlen und einem Stück Kuchen auf dem Teller - so möchte die Hospiz-Initiative ihre „Garten-Eden-Aktion“ im kommenden Jahr wieder „live“ stattfinden lassen. „Wir haben von den meisten Gartenbesitzern gehört, dass sie wieder dabei sein wollen“, sagt Vorsitzende Dr. Dorothee Koch. Als Gastgeber werden sie ihre sonst privaten grünen Paradiese wieder für Interessierte öffnen. Als Termine ins Auge gefasst sind schon die Sonntage, 30. Mai und 13. Juni - wenn Corona kein Spielverderber mehr ist.

Auch ohne Besuch kamen fast 3000 Euro an Spenden zusammen

Weil die Pandemie in diesem Sommer den persönlichen Besuch in den 17 Gärten nicht zuließ, hatten die Ruhr Nachrichten die Anlagen und ihre Besitzer unter dem Motto „Garten Eden virtuell“ im Internet und in der Zeitung vorgestellt. Damit sollte gleichzeitig verhindert werden, dass die Aktion als wichtige Einnahmequelle für die Hospizinitiative komplett wegbrach. Das Ergebnis - zusammengekommen ohne einen einzigen Schritt in einen Garten - bewies die Verbundenheit der Schwerter mit ihrem Hopiz. „Es sind 30 Prozent der Vorjahressumme an Spenden eingegangen“, freut sich Dr. Dorothee Koch. Insgesamt handele es sich um knapp 3000 Euro.

Matthias Paas wollte seine Gäste in den Garten führen, dessen Gestaltung er als kunterbunt beschreibt.

Matthias Paas wollte seine Gäste in den Garten führen, dessen Gestaltung er als kunterbunt beschreibt. © Laura Schulz-Gahmen

Wichtiges Geld für die Einrichtung am Alten Dortmunder Weg. Denn was viele nicht wissen: Kranken- und Pflegekasse finanzieren sie nur zu 95 Prozent. „5 Prozent aller Kosten müssen vom Hospiz selbst aufgebracht werden - überwiegend durch Spenden“, erläutert Dr. Dorothee Koch. Doch die bewährten Möglichkeiten, dieses Geld zu zu sammeln, wurden durch die Corona-Krise arg eingeschränkt. Nach der Garten-Eden-Aktion kann auch der eigentlich für den 20. September als Sponsorenlauf geplante Hospizlauf nicht in gewohnter Form stattfinden - auch wenn an einer Alternative gearbeitet wird. Und ob man auf dem Weihnachtsmarkt „Bürger für Bürger“ wie immer Grünkohl und Reibekuchen verkaufen kann, steht auch noch in den Sternen.

20-jähriges Jubiläum soll im nächsten Jahr nachgefeiert werden

„Uns fehlt in diesem Jahr durch den Ausfall der großen Aktionen ziemlich viel Geld“, sagt die Vorsitzende der Hospiz-Initiative. Den Stopp von Garten Eden habe sie zudem besonders schade gefunden für die neuen Gartenbesitzer, die sich diesmal beteiligen wollten. „Bei allen Gastgebern haben wir festgestellt, dass sie mit Herzblut bei der Sache sind“, erklärt Dr. Dorothee Koch weiter. Deshalb bedauere sie so sehr, dass die Aktion ins Wasser fallen musste. Eigentlich sollte mit ihr 20-jährige Jubiläum von Garten Eden begangen werden: „Das werden wir im nächsten Jahr nachfeiern - vorausgesetzt, Corona lässt das zu.“

Hospiz-Initiative bittet um Spenden

  • Das Hospiz Schwerte, Alter Dortmunder Weg 89, ist zur Finanzierung seines Eigenanteils weiterhin auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
  • Die Hospiz-Initiative freut sich über Spenden auf das Spendenkonto bei der Sparkasse Schwerte, IBAN: DE08 4415 2490 0000 0389 01, BIC: WELADED1SWT.
  • Spenden sind steuerlich absetzbar. Wer seine Anschrift mit angibt, bekommt eine Spendenbescheinigung.