Schulen jonglieren mit dem Personal Im Klartext: Das ist verzweifeltes Lückenstopfen

Verzweifeltes Lückenstopfen: Schulen jonglieren mit dem Personal
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Martina Niehaus

Fragt man Schulamtsdirektorin Christine Raunser nach der Situation an Schwerter Grundschulen, betont sie, dass sich Lehrkräfte bei Bedarf aktuell gegenseitig helfen. Dann werden beispielsweise von Schule A zwei Lehrkräfte vorübergehend zur Schule B entsandt. Im Klartext: Man stopft Lücken.

Dass in dem Moment zwei Lehrkräfte an Schule A fehlen, die dort vermutlich ebenso dringend gebraucht werden, ist allen Beteiligten durchaus bewusst. Doch es hilft nichts: Gerade an kleineren Schulen mit wenigen Klassen und entsprechend kleinem Personalschlüssel klafft eine riesige Lücke, wenn ein oder zwei Kolleginnen oder Kollegen länger ausfallen. Dann muss man, wie Schulleiter Dirk Schnitzler salopp, aber völlig korrekt bemerkt, gemeinsam „die Kuh vom Eis holen.“

Das Jonglieren mit Personal, Mehrarbeit für die Lehrkräfte und Stundenausfall für die Kinder können langfristig keine Lösungsansätze sein. Mehr Leute müssen her – die Schulaufsicht kann sie nicht herzaubern. Und hier ist das Schulministerium gefordert.

Die Förderung von Seiteneinsteigern, die Schaffung finanzieller Anreize, den Ausbau der Studienanfängerplätze und weitere Maßnahmen hat sich Schulministerin Dorothee Feller auf die Fahnen geschrieben. Schulleiter Dirk Schnitzler sagt: „Ob es reicht, weiß nur der liebe Gott.“

Das Handlungskonzept zur Unterrichtsversorgung muss gelingen – damit es bei der Lehrkräftefrage nicht mehr beim Jonglieren, Zaubern und Beten bleibt.

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