
Das Wetter lud zum Bummeln ein. Es war bedeckt, aber blieb trocken. Das sorgte für reichlich Publikum in der Innenstadt. © Heiko Mühlbauer
Verkaufsoffener Sonntag in Schwerte – wichtig und doch der vorerst letzte
Innenstadt
Vier verkaufsoffene Sonntage gibt es in Schwerte: Das bleibt auch in diesem Jahr so. Warum man auf einen weiteren zum Weihnachtsmarkt verzichtet? Die Werbegemeinschaft hat einen guten Grund.
Leuchtend orange Kürbisse und gelbe Strohballen lagen vor vielen Geschäften. Die Deko in den Auslagen ist herbstlich. Mit einem verkaufsoffenen Sonntag im goldenen Oktober verabschiedete die Schwerter Werbegemeinschaft die Sonntags-Saison.

Imker Julian Hauenschild (l.) war mit seinen Produkten beim Regionalmarkt auf dem Postplatz dabei. © Heiko Mühlbauer
Insgesamt vier „Verkaufsoffene“ habe man in diesem Jahr gestemmt, erzählt der Chef der Werbegemeinschaft, Peter Rienhöfer. Und das sei auch eine ganze Menge, angesichts der Arbeit, die ehrenamtlich für so ein Event geleistet werden muss. „Das ist an einigen Stellen genau so viel Aufwand wie für die Love-Parade“, sagt er. Denn neben Programm, Deko und Organisation der Stände muss man auch zum Beispiel ein aufwendiges Sicherheitskonzept vorlegen. Das sei auch einer der Gründe, warum man von einem weiteren verkaufsoffenen Sonntag zum Weihnachtsmarkt „Bürger für Bürger“ Abstand genommen habe.
Vor allem auswärtigen Kunden kommen
Doch gerade verkaufsoffene Sonntage seien für Städte von der Größe Schwertes sehr wichtig, betont Annette Neuert. Seit zehn Jahren betreibt sie Nettes Lädchen in der Fußgängerzone. Und sie beobachtet, dass vor allem auswärtige Kunden ihr Geschäft an verkaufsoffenen Sonntagen besuchen. „Dafür muss man aber auch etwas tun“, sagt die Ladeninhaberin. Sie schreibt zum Beispiel ihre Kunden an und lädt sie zu den Verkaufsoffenen ein. Dass sich das lohnt, zeigt auch der Andrang in ihrem Geschäft an der Hüsingstraße.
Regionalmarkt mit Honig und Holz
Noch ausbaufähig ist dagegen der Regionalmarkt, den die Werbegemeinschaft auf dem Postplatz etablieren will. Holzverarbeitung, das Catering von Haus Villigst, die Waldschule, ein Imker und ein paar andere Stände boten dort erstmals regionale Produkte an.

Das Gartencenter Pötschke liegt zu weit außerhalb, um beim verkaufsoffenen Sonntag mitmachen zu können. Dennoch war man mit seinem Maskottchen in der City vertreten und verteilte Gutscheine. © Heiko Mühlbauer
Als man vor Jahren die Kooperation mit den Schaustellern schloss, wollten die eigentlich einen Handwerkermarkt vom Postplatz bis zur Kirmes aufbauen. Das wurde aber über die Corona bedingte Zwangspause offensichtlich wieder fallengelassen. Denn auch die Schausteller haben mit Personalnot zu kämpfen.
Viele Saisonkräfte hätten sich während der Corona-Lockdowns beruflich anderweitig orientiert, was bei manchen Festen bereits zu Ausfällen führte: „Teilweise mussten Kollegen absagen, weil sie ihre Karussells nicht aufgebaut kriegen“, erklärt Frank Fuolon vom Schaustellerverein Iserlohn und Schwerte, der den Rummel ums Rathaus organisiert. Auch wenn es wieder mehr Buden und Fahrgeschäfte als noch im vergangenen Jahr gibt, scheint das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
