
Annette Neuert (Nette‘s Lädchen) freut sich auf den verkaufsoffenen Sonntag. © Reinhard Schmitz
Personalmangel am „Verkaufsoffenen“? So ist die Lage im Schwerter Handel
Einzelhandel
In Zeiten des Personalmangels im Einzelhandel können verkaufsoffene Sonntage für Geschäfte zum Problem werden. In Schwerte blicken die Händler allerdings mit Vorfreude auf den Extra-Tag.
Am kommenden Sonntag (23. Oktober) läutet die Schwerter Innenstadt den Herbst in der Ruhrstadt ein. Von der Bahnhofsstraße über den Postplatz bis in die Fußgängerzone findet man auf dem Regionalmarkt Produkte aus der Umgebung, auf dem Marktplatz und dem Werner-Steinem-Platz werden kulinarische Highlights angeboten und rund um das Rathaus kommt die Herbstkirmes nach Schwerte.
Das bunte Treiben in der Innenstadt bietet auch einen Rahmen für den verkaufsoffenen Sonntag der Schwerter Händler. Während der Personalmangel bundesweit bei vielen Einzelhändlern zum Problem wird, freuen sich die Schwerter Ladeninhaber allerdings auf den „Verkaufsoffenen“.
Optik Rienhöfer freut sich auf den „Verkaufsoffenen“
„Wir stehen momentan relativ gut da und die Kollegen freuen sich auch darauf, dass in der Stadt etwas los ist“, berichtet der Optiker und Vorsitzende der Schwerter Werbegemeinschaft, Peter Rienhöfer. Seine Angestellten bekämen für den halben Arbeitstag zudem einen vollen Tag als Ausgleich frei, sodass sie die Aushilfe an ausgewählten Sonntagen gerne in Kauf nehmen würden.
Die personell halbwegs entspannte Situation in seiner Schwerter Filiale liege wohl auch an der Tatsache, dass es sich um ein inhabergeführtes Geschäft handelt: „Wir haben möglicherweise einen besseren Standpunkt als klassische Filialen, da wir flexibler sind und uns besser mit den Mitarbeitern abstimmen können.“ In Filialen größerer Einzelhandelsketten könne das nicht immer gewährleistet werden.
Gute Besetzung auch in anderen Geschäften
In der Schwerter C&A-Filiale ist man allerdings auch für den verkaufsoffenen Sonntag gewappnet. „Wir sind für Sonntag und auch im Allgemeinen derzeit gut aufgestellt“, erklärt die Filialleitung des Modehauses. Schon am letzten verkaufsoffenen Sonntag im Rahmen des Pannekauken-Fests habe man kein Problem gehabt, den Laden gut besetzt und regulär zu öffnen.
Auch Annette Neuert, Inhaberin von Nette‘s Lädchen in der Hüsingstraße, freut sich auf den zusätzlichen Öffnungstag zum Regionalmarkt: „Sonntags ist immer sehr viel los hier, was uns natürlich auch zugutekommt. Während wir an einem normalen Tag mit ein oder zwei Leuten im Laden stehen, brauchen wir sonntags oft fünf, um alles im Griff zu haben.“
Personalmangel muss Annette Neuert derweil nicht beklagen. Zwar fällt eine Kraft wegen einer Corona-Erkrankung aktuell aus, dafür habe man auf der anderen Seite eine neue Kraft gefunden, die das Team ab Dezember verstärkt.
Student für Sozialwissenschaft und Philosophie – gebürtiger Schwerter und Wahl-Dortmunder. Immer interessiert an Menschen aus dem Ruhrgebiet und ihren Geschichten.
