400 Liter Altöl im Wald entsorgt Forstbesitzer ärgert sich über dreiste Umweltsünder

Forstbesitzer entdeckt 400 Liter Altöl in seinem Waldstück in Ergste
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Die großen Fässer sind zum Teil schon schwer verrostet. Gemeinsam mit alten Reifen und Kanistern liegen sie im Wald, in der Nähe eines Wirtschaftswegs zwischen Schwerte und Hagen. Forstbesitzer Jochen Schulte-Höfinghoff entdeckte den gefährlichen Müll am Samstag (4.3.) bei einem Rundgang durch seinen Wald. Dort hatte jemand rund 400 Liter Altöl in den rostigen Fässern entsorgt.

Altölfässer im Wald
Bevor es zu schneien begann, waren die Fässer noch gut zu erreichen. Nun liegen sie am Fuße des rutschigen Abhangs. © Höfinghoff

Die Zeche dafür zahlt der Steuerzahler. Denn der gefährliche Müll muss voraussichtlich mit einem Spezialkran geborgen werden. „Und dann muss man noch hoffen, dass die Fässer heile bleiben“, sagt Jochen Schulte-Höfinghoff. Er ärgert sich nicht nur über das Verhalten der kriminellen Müllentsorger, sondern auch darüber, dass die Waldbesitzer angehalten sind, ihre Schranken zu öffnen. „Wir sollen die Schranken nicht verschließen, und das ist der Dank dafür.“

Gewerblicher Abfall

Bei dem Altöl handelt es sich ganz klar um gewerblichen Abfall. Denn Altreifen, Kanister und Altöl in dieser Menge sprechen da eine deutliche Sprache. Der Wirtschaftsweg ist erst weiter oberhalb im Wald mit einer grün-weißen Schranke versperrt. Aber auch die ist nicht abgeschlossen. Und auch hier lagert ein großer Haufen gewerblicher Müll: Ein Fensterbaubetrieb hat hier offensichtlich alte Fenster, Bauschutt und Plastiksäcke mit anderem Müll abgeladen.

Müll im Wald in Schwerte
Etwas weiter von den Fässern entfernt liegen die Überreste von einer Haussanierung, inklusive der ausgebauten alten Fenster. © Höfinghoff

Beide Stellen sind für Lieferfahrzeuge relativ einfach zu befahren, weil dort die Straße asphaltiert ist. Sie dient als Rettungsweg von der nahen Autobahn. Das haben die Umweltsünder offenbar ausgenutzt. Dass die Fahrzeuge mit den Abfällen von der Autobahn gekommen sind, glaubt der Forstbesitzer nicht. Denn dort wurde mit Pollern der Weg verschlossen.

Am Mittwochmorgen (8.3.) kamen Bedienstete des Bauhofs der Stadt Schwerte und sahen sich die Abladestellen an. Doch für die Entsorgung der Fässer, die die Böschung hinabgerollt sind, muss ein Spezialfahrzeug angeliefert werden. Der Schaden, die Bediensteten vor Ort schätzten ihn auf 800 bis 1.000 Euro ein, bleibt an der Stadt und damit am Steuerzahler hängen.

„Härtere Strafen“

Grundsätzlich ist die Stadt für die Entsorgung illegal abgekippten Mülls zuständig, wenn er auf öffentlichem Gelände liegt. Wenn es sich um private Wälder handelt, müssen die Besitzer den Müll zur Straße schaffen. „Aber auch dann holen wir ihn ab“, erklärt Schwertes Stadt-Pressesprecher Ingo Rous. Im Fall des Altöls sei aber die Stadt Hagen zuständig. Denn die Fässer lagen noch vor der Stadtgrenze. Anders sieht es bei den Fenstern aus. „Die werden am Freitag vom Bauhof abgeholt“, sagt Ingo Rous.

Waldbesitzer Jochen Schulte-Höfinghoff findet, dass die Polizei ruhig ihre Streifenfahrten dort erhöhen könnte, damit man die Müllentsorger abschreckt. Und auch die Strafen für solche Delikte sind seiner Meinung nach zu niedrig. „Hier muss die Politik einmal nachbessern“, sagt er. Denn sonst hätten die Strafen keine abschreckende Wirkung.

Die Stadt Schwerte bringt indes nicht jeden Fall der illegalen Müllentsorgung zur Anzeige. „Wir durchsuchen den Müll. Wenn es einen Hinweis auf den Verursacher gibt, zeigen wir den Fall natürlich an“, erklärt Stadt-Pressesprecher Ingo Rous. Ansonsten sei das schwierig. Das Wegwerfen oder Entsorgen von Abfällen im Wald wird in NRW mit einem Bußgeld von 30 bis 25.000 Euro geahndet, bei größeren Mengen (ab 1 Kubikmeter) mit mindestens 500 Euro. Wenn der Müll auch noch umweltgefährdend ist, kann es sich um eine Straftat handeln.

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