Auf der Eingangstreppe zum Rathaus am Stadtpark wurde der leblose Körper des Mannes gefunden.

© Reinhard Schmitz

Toter Mann lag auf der Rathaustreppe am Stadtpark: Polizei ermittelt

rnStadtparkszene Schwerte

Eine männliche Leiche lag am Montagabend auf der Eingangstreppe des Rathauses am Stadtpark. Den Sozialarbeitern, die sich um die sogenannte Stadtparkszene kümmern, war der Mann gut bekannt.

Schwerte

, 30.07.2021, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Kinder aus dem offenen Ganztag der Friedrich-Kayser-Schule waren glücklicherweise um diese Uhrzeit schon längst zu Hause. Direkt gegenüber ihres Schulhofs, auf der Eingangstreppe zum Rathaus am Stadtpark, entdeckte eine Passantin am frühen Montagabend (26.7.) den leblosen Körper eines Mannes und alarmierte die Rettungskräfte.

Um 18.40 Uhr habe es dort einen Einsatz wegen eines Todesfalls gegeben, bestätigt der Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Unna, Christian Stein, auf Anfrage. Die Todesursache sei noch Gegenstand eines laufenden Ermittlungsverfahrens. Zurzeit gebe es aber keine Hinweise auf ein Fremdverschulden.

Bekannt aus der sogenannten Stadtparkszene

„Wir sind umgehend unterrichtet worden“, sagt Peter Blaschke vom Verein für Soziale Integrationshilfen (VSI), der sich um die Betreuung der sogenannten Stadtparkszene kümmert. Aus der sozialen Arbeit mit diesen Menschen, die den Stadtpark zu ihrem Treffpunkt gemacht haben, kannte er den Toten.

„Bei allem Traurigsein“, so berichtet er: „Er hat das Stadtbild bunter gemacht. Wir zum Beispiel mochten ihn sehr.“ Obwohl er auch anstrengende Seiten gehabt habe.

VSI-Team hatte sich sehr um den Mann bemüht

Mit allen Facetten verstanden die Sozialarbeiter des VSI den Gestorbenen zu akzeptieren und ihm immer wieder zur Seite zu stehen. „Die Kollegen haben sich sehr um ihn bemüht“, erklärt Peter Blaschke. Was dann trotzdem kam, war für die Insider nicht völlig überraschend. Irgendwann ist bei Menschen der Punkt erreicht, wo der Körper nicht mehr mitspielt. Jetzt fehlt einer im Stadtpark, der dazugehörte.

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Ob es eine Trauerfeier vor Ort geben wird, bei der die anderen aus der Gruppe von ihm Abschied nehmen können, ist noch nicht ganz klar. „Wahrscheinlich ja“, weiß Mario Clausen, der Streetworker vor Ort. Aber das will das VSI-Team nicht allein entscheiden. Es hänge auch noch davon ab, wie die Familie des Toten und die Szene zu der Idee stehen.

Vor knapp einem Jahr gab es im Stadtpark schon eine Trauerfeier

Vor knapp einem Jahr hatten sich die Männer und Frauen, deren Treffpunkt der Stadtpark ist, schon einmal unter den Bäumen zu einer Gedenkfeier versammelt, als ein 39-Jähriger aus ihrer Mitte gegangen war. Sogar ein ehrenamtlicher Pfarrer war gekommen, um die Ansprache hinter einem Klapptisch zu halten, auf dem ein Foto des Gestorbenen von gelben Sonnenhut-Blüten umrahmt wurde. Deren Knospen öffnen sich jetzt gerade wieder in den Schwerter Gärten.

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