Todesanzeige: Bürgermeister verteidigt Idee der CDU
Gesamtschul-Streit
In der Diskussion um die Todesanzeige, die der CDU-Stadtverband aufgegeben hatte, gab jetzt auch Bürgermeister Heinrich Böckelühr Antworten. Eigentlich wollte er zu Stilfragen keine Auskunft geben. Eine Erklärung hat er letztendlich aber doch abgegeben.

Die Todesanzeige der CDU Schwerte für Schulvielfalt, Elternwille und Wahlfreiheit im Wochenkurier.
Ganz grundsätzlich: Bürgermeister Böckelühr verstehe die Aufregung interessierter Kreise nicht. Und betonte auf Anfrage: „Zuspitzung ist im politischen Raum durchaus ein legitimes Mittel. Ob man mit einer Todesanzeige arbeiten muss, sei dahingestellt“, sagt er.
Inhaltlich stehe er dazu, dass mit der Einrichtung einer zweiten Gesamtschule über kurz oder lang ein Gymnasium geschlossen werden müsse. Für vier Oberstufen gebe es in Schwerte keinen Bedarf, so Böckelühr.
Kritik auch am Bürgermeister selbst
Derweil wächst nicht nur die Kritik an der CDU, sondern auch an ihrem Bürgermeister. Die SPD äußert öffentlich die Sorge, dass Böckelühr in seiner Rolle als Bürgermeister und Verwaltungschef nicht dem Auftrag des Rates nachkommen werde.
„Nach dieser Aktion muss man erwarten, dass der Bürgermeister und seine CDU auch weiterhin die schulische Unterversorgung zementieren wollen“, so SPD-Stadtverbandsvorsitzender Heinz Haggeney. Schulausschussvorsitzender Bernd Droll forderte den Rücktritt der- oder desjenigen, der die Todesanzeige zu verantworten hat.
In kostenlosem Anzeigenblatt
Mit einer Todesanzeige in einem kostenlosen Anzeigenblatt hatte der CDU-Stadtverband am Wochenende den „Elternwillen“ zu Grabe getragen. Denn der sei durch den Beschluss des Rates, eine zweite Gesamtschule zu gründen, gestorben - so wollte die Anzeige es vermitteln.