An dieser Stelle im einsamen Stadtpark soll einer der drei Täter den Hunderetter Udo Blumenthal beim Spaziergang plötzlich von hinten gepackt haben.

© Reinhard Schmitz

Überfallener Tierschützer schildert Attacke im Stadtpark – und wurde schon wieder bedroht

rnNach Rhodesian-Ridgeback-Rettung

„Da wollte man einem Hund helfen, und dann kommt das“, sagt Udo Blumenthal, der mit einem Messer im Stadtpark angegriffen wurde. Die Polizei bestätigt einen weiteren Einsatz in Schwerte.

Schwerte

, 29.01.2021, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Verletzungen sind längst nicht verheilt. Deutlich zu sehen sind immer noch die frischen Wunden am rechten Daumen und an der Kuppe des rechten Ringfingers. Die Kuppe des linken Daumens ist in einen weißen Verband gehüllt. Es sind Spuren des Versuchs, den Messerangriff mit bloßen Händen abzuwehren. „Ich habe keine Angst“, sagt Udo Blumenthal.

Er ist der Tierfreund, der nach der Rettung von drei Rhodesian Ridgebacks aus einem verwahrlosten Garten am Hoesch-Gelände im Stadtpark überfallen worden war.

Messerwunde im Oberschenkel musste in Klinik genäht werden

„Verpisst euch“, rief der 55-Jährige den drei Maskierten zu, die hinterrücks über ihn hergefallen waren. Vergeblich, denn sie suchten erst das Weite, als sich Blaulicht und Sirene eines Streifenwagens der Polizei näherten. Vorher versetzte einer der Täter dem Schwerter noch einen tiefen Schnitt in den Oberschenkel.

„Hier“ sagt Udo Blumenthal und zeigt mit der Hand auf die Stelle unter seiner Jeans. Die stark blutende Wunde, von Rettungssanitätern vor Ort erstversorgt, musste im Marienkrankenhaus mit etlichen Stichen genäht werden. Die Hose, deren Bein mit der Verbands-Schere von unten bis oben aufgeschnitten wurde, war auch nicht mehr zu retten.

Mit seinem Engagement als Tierfreund trug Udo Blumenthal mit dazu bei, dass die Rhodesian-Ridgeback-Hündin Luna und ihre beiden Hundekinder aus dem verwahrlosten Garten gerettet werden konnten.

Mit seinem Engagement als Tierfreund trug Udo Blumenthal mit dazu bei, dass die Rhodesian-Ridgeback-Hündin Luna und ihre beiden Hundekinder aus dem verwahrlosten Garten gerettet werden konnten. © privat

„Da wollte man einem Hund helfen, aber da kommt das auf einmal“, sagt Blumenthal. Eine Nachbarin war auf das Schicksal der Rhodesian-Ridgeback-Hündin Luna und ihrer beiden Kinder Mandalina und Karabas aufmerksam geworden, die nicht einmal einen trockenen Schlafplatz auf ihrem verdreckten Gelände hatten. Vier- bis fünfmal sei man wegen dieses Falls auf die Polizeiwache gegangen und habe auch Anzeige erstatten wollen.

Der Tierfreund war vorher schon bedroht worden

Der Hundehalter muss von der Sache Wind bekommen haben. Schon vor zwei Wochen sei er von ihm bedroht worden, erzählt Udo Blumenthal: „Er sagte, er oder ein Kollege haut mir was aufs Maul.“ Trotzdem ahnte der Tierfreund nichts, als ihm beim Spaziergang auf der Beckestraße in der Ferne drei Männer folgten: „Ich dachte, die gehen zum Bahnhof.“

Doch dann bogen sie ebenfalls in den Stadtpark ab und kamen näher. An einer Sitzbank in Höhe des Rathauses am Stadtpark habe einer der Täter ihn plötzlich von hinten gepackt, schildert Udo Blumenthal, dem es nach eigener Aussage selbst noch gelang, rasch mit dem Handy den Polizei-Notruf zu wählen. Die Streife sei auch schon Minuten später vor Ort gewesen.

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Von den Beamten bekam der Tierschützer noch einen Rat: Er solle künftig besser nur noch da spazieren gehen, wo Häuser in der Nähe stehen. Doch nicht einmal dort ist er richtig sicher. Ganz in der Nähe seiner Wohnung, erzählt er, habe sich ihm am Donnerstagabend erneut ein Mann in den Weg gestellt, als er zu einem Discounter gehen wollte, um Mineralwasser zu kaufen.

„Er sagte, er und sein Kollege holen mich noch ab“, berichtet Udo Blumenthal. Auf dem Rückweg sei die Person, die an diesem Tag keine Maske trug, schon wieder da gewesen. Der Tierfreund ist sich sicher zu wissen, wer es war.

Das Amtsgericht soll künftig jegliche Annäherung verbieten

Erneut musste der Hunderetter die Polizei rufen. Bis zur Ankunft der Streife war der Mann aber verschwunden: „Die Polizisten sind noch rumgefahren, aber da war keiner mehr.“ Polizeisprecherin Vera Howanietz bestätigt den Einsatz um 21.52 Uhr auf dem Gelände des Supermarkts.

Einem Mann, der Probleme mit einer anderen Person gehabt habe, sei gesagt worden, was er tun kann. „Ich soll eine Unterlassungsklage beim Amtsgericht machen“, sagt Udo Blumenthal. Das will er nächste Woche unternehmen, damit dem Mann verboten wird, sich ihm noch mal zu nähern.

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