Mit einem Messerstich verletzt wurde einer der Retter der beiden Rhodesian-Ridgeback-Junghunde Mandalina (l.) und Karabas (r.), die im Tierheim auf ein neues Zuhause warten.

© Tierheim Schwerte

Messerattacke auf Tierschützer im Stadtpark: Hunderettung hat blutiges Nachspiel

rnPolizei in Schwerte

Von drei Männer überfallen wurde ein 55-Jähriger im Stadtpark. Er gehört zu den Tierschützern, die Hunde aus einem Horrorgarten gerettet haben. Die Polizei geht von einem Zusammenhang aus.

Schwerte

, 26.01.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der mit einer Sturmhaube maskierte Mann drohte dem Tierschützer mit dem blanken Messer. Dann stach er mit der Klinge zu: Ein blutiges Nachspiel hat offenbar die Rettung der Rhodesian Ridgebacks aus dem verwilderten Grabeland am Hoesch-Werk. In der Gruppe, deren Engagement die Hundemutter und ihre zwei Kinder in sichere Hände gebracht hatte, verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer. Einer von ihnen - so hieß es - sei deswegen am Sonntagabend im Stadtpark Schwerte überfallen worden.

Drei vermummte Männer kamen auf den Tierschützer zu

Die Polizei bestätigt die Tat, die sich am Sonntagabend (24.1.) in der Grünanlage zwischen Bahnhof- und Beckestraße ereignet hat. Der Einsatz sei gegen 19.25 Uhr erfolgt, berichtet Christian Stein, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Unna. Der Geschädigte, ein 55-jähriger Mann aus Schwerte, habe angegeben, im Stadtpark spazieren gegangen zu sein. Dabei kamen ihm - so schilderte er weiter - auf einmal drei Männer entgegen. Zwei hatten ihre Gesichter unter einem Mund-Nasenschutz verborgen, der dritte trug die Sturmhaube. Unter Vorhalt eines Messer herrschte dieser sein Opfer sinngemäß an: „Misch dich nicht in die Angelegenheit mit den Hunden ein!“ Dann fügte er ihm mit dem Messer eine Schnittverletzung im Bein zu, bevor das Trio in Richtung Bahnhof Schwerte flüchtete.

Rhodesian-Ridgeback-Hündin Luna muss nie mehr in einer feuchten, dreckigen Gartenhütte schlafen. Sie beginnt in der Nähe von Bremen ein neues Leben.

Rhodesian-Ridgeback-Hündin Luna muss nie mehr in einer feuchten, dreckigen Gartenhütte schlafen. Sie beginnt in der Nähe von Bremen ein neues Leben. © privat

Die Besatzung eines alarmierten Rettungswagen nahm die erstmedizinische Versorgung der blutenden Wunde vor. Anschließend wurde der 55-jährige in ein Schwerter Krankenhaus eingeliefert, das er nach Kenntnis der Polizei aber nach einer ambulanten Behandlung wieder verlassen konnte.

Polizei geht von einem Zusammenhang aus

Die Polizei geht davon aus, dass ein Zusammenhang zwischen der Rettung der Rhodesian Ridgebacks und der Messerattacke besteht. „Wenn sie auf ihn zugegangen sind und ihn auf die Hunde angesprochen haben“, begründet Sprecher Christian Stein. In diesem Zusammenhang rät er den Tierfreunden, umgehend die Polizei zu rufen, falls es zu einer weiteren Bedrohung kommen sollte: „Auch wenn man verdächtige Personen oder Fahrzeuge in seiner Umgebung bemerkt, sollte man das sofort der Polizei melden.“

Jetzt lesen

Die geretteten Rhodesian Ridgebacks sind in Sicherheit. Die Hundemutter Luna lebt inzwischen bei Haltern mit einem großen Grundstück bei Bremen. Für ihre beiden Kinder Mandalina und Karabas hat das Tierheim schon rund 60 Interessenten, so dass sie ebenfalls außerhalb von Schwerte ein neues Zuhause bei liebevollen Herrchen finden können.

Jetzt lesen

Zeugenhinweise gesucht
  • Die Polizei sucht Zeugen zu dem Überfall im Stadtpark.
  • Der Geschädigte hat die Täter beschrieben: Sie sind etwa 1,70 Meter, 1,75 Meter und 1,80 Meter groß. Der kleinste von ihnen habe die Sturmhaube getragen und mit Akzent gesprochen, der in seinen Ohren möglicherweise nach Polnisch klang.
  • Hinweise erbitten die Ermittler an die Polizeiwache Schwerte, Tel. (02304) 921-3320.