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Happy End für Rhodesian Ridgeback Luna – Halter gibt öffentlichem Druck nach
Tierrettung in Schwerte
Monatelang kämpften Tierschützer um Hündin Luna, die in einem verwahrlosten Garten in Schwerte hausen musste. Jetzt änderte der Besitzer überraschend seine Meinung. Luna hat bereits ein neues Zuhause.
Kein Tag länger unter erbärmlichen Bedingungen in dem heruntergekommenen Garten. Keine Nacht mehr auf dem nassen Boden einer kaputten Hütte. Das Leiden der Rhodesian-Ridgeback-Mutter Luna hat auch ein Ende, nachdem bereits ihre beiden Hundekinder Mandalina und Karabas eine sichere Unterkunft im Tierheim gefunden haben.
„Sie genießt einen neuen Start in ein neues Leben“, sagt dessen Leiterin Catharina Seelig voller Freude. In Norddeutschland werde sie bei neuen Herrchen, die Erfahrung mit der Rasse haben, in einem riesigen Haus mit einem ebenso riesigen Grundstück leben.
Hundehalter änderte wohl auf öffentlichen Druck hin seine Haltung
Die Wende in dem Fall, der Tierschützer seit Monaten beschäftigt hatte, war überraschend am späten Montagnachmittag gekommen. Der Hundehalter, der Luna noch drei Tage zuvor aus dem Tierheim zurückverlangt hatte, rief jetzt selbst in der Einrichtung an.
„Er fragte, ober wir das Muttertier auch aufnehmen könnten“, berichtet Catharina Seelig: „Denn er käme nicht zur Ruhe.“ Offenbar habe der Druck aus der Öffentlichkeit zur Änderung seiner Haltung beigetragen: „Er sagte: Es hat doch keinen Sinn.“

Endlich ein warmes Hundebett: Rhodesian-Ridgeback-Hündin Luna muss nicht mehr in einer Gartenhütte schlafen. © privat
Während man im Tierheim auf den Halter und Luna wartete, überschlugen sich die Ereignisse. Auf dem Grabeland am Rande des Hoesch-Geländes, wo die Hündin leben musste, tauchte die Rhodesian-Rigdeback-Hilfe (Nack bei Worms) auf. Mit dieser Organisation hatte das Tierheim zuvor schon einmal Kontakt gehabt, weil sie bei der Vermittlung der zwei Junghunde helfen wollte. Ohne von der neuen Entwicklung zu wissen, war eine Vertreterin des Vereins nach Schwerte gekommen.
Helfer konnten die Hündin für 200 Euro kaufen
„Komm schnell. Wir holen heute Luna raus“, erfuhr die Nachbarin, die immer wieder auf die elenden Haltungsbedingungen aufmerksam gemacht hatte, von der Dortmunder Tierschutz-Organisation Arche 90. So schnell sie konnte rannte sie zu den Gärten. „Wir haben gekämpft“, berichtet sie. Schließlich habe der Halter die Papiere geholt. Die Rhodesian-Ridgeback-Hilfe habe ihm die Hündin für 200 Euro abkaufen können. „Leider“, sagt die Nachbarin im Nachhinein, weil er sie ja umsonst im Tierheim lassen wollte.
Dort erfuhr Catharina Seelig nach langem Warten schließlich durch einen Anruf beim mittlerweile Ex-Halter von Luna von dem Verkauf. Nach einem Besuch beim Tierarzt und einer ruhigen Nacht in einer Pflegestelle in Dortmund sollte die Hündin am Mittwoch (20.1.) zu ihrem neuen Zuhause in den Raum Bremen gebracht werden. „Da kommt sie wirklich in ein Paradies“, freut sich die Nachbarin: „Ich kann es immer noch nicht fassen.“ Die neuen Besitzer hätten sogar einen eigenen Tierarzt und einen eigenen Koch.
Reinhard Schmitz, in Schwerte geboren, schrieb und fotografierte schon während des Studiums für die Ruhr Nachrichten. Seit 1991 ist er als Redakteur in seiner Heimatstadt im Einsatz und begeistert, dass es dort immer noch Neues zu entdecken gibt.
