Nach einem Jahr Vorbereitungszeit leitete der Schulausschuss am Mittwochabend (16.11.) die Entscheidung zum Ausbau der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule ein. Und wieder war der Beschluss umstritten und wurde gegen die Stimmen von zwei Fraktionen gefasst.
Letztlich entschied man sich für das Konzept 4, den Neubau. Für den sprächen vor allem schulpolitische Gründe. Denn ein Neubau belaste den Schulbetrieb am wenigsten und biete die größten Chancen, genau die Räume zu bauen, die von der Schule benötigt werden. Dafür stimmten SPD, Grüne und WfS. Dagegen waren CDU und FDP.

Das Konzept 4 sieht einen kompletten Abriss der Schule vor. Im vorliegenden Konzept werden die alten Gebäudeteile durch einen Neubau entlang des Holzener Wegs ersetzt. Dadurch entsteht ein Vorplatz zur Straße. Der Pausenhof und Sportflächen der Alfred-Berg-Sporthalle sind nordwestlich des Riegels angegliedert. Kosten (nach Schätzung): 63,4 Millionen Euro.
Asbest war auch ein Thema
Neben den schulpolitischen Aspekten waren es auch bautechnische Fragen, die zur Entscheidungsfindung herangezogen wurden. „Was ist, wenn wir da Asbest finden? Das ist höchstwahrscheinlich“, sagte die SPD-Fraktionsvorsitzende Angelika Schröder mit Blick auf das Altgebäude. Der mache beim Abriss keine Probleme, aber bei einer Kernsanierung. Abgesehen davon, dass eine Asbestsanierung die Kosten nach oben treibe.
Der Unterschied zwischen den im Vorfeld ermittelten Kosten und den noch zur Debatte stehende Varianten 3 und 4 beträgt rund 10 Millionen Euro. Eine Summe, die zumindest CDU und FDP für die Variante 3 stimmen ließ. „Wir müssen auch die gesamte Stadt im Blick behalten und auch die Jugend, die diese Schulden bezahlen muss“, erklärte Stefan Simon, Sprecher der CDU, im Schulausschuss. Aus Sicht der FDP-Fraktionsvorsitzenden Renate Goeke bietet die Variante 3 durchaus auch aus schulpolitischer Sicht Vorteile.
Nicht so nachhaltig
Auch wenn die Grünen sich für einen Neubau entschieden, räumte Fraktionssprecher Bruno Heinz-Fischer ein, dass ein Neubau gegenüber einer Sanierung nicht so nachhaltig sei. Aber man könne einen Teil davon durch energetisch hochwertiges Bauen kompensieren.
Die Vertreter der Schule wiesen noch einmal auf die Vorteile eines Neubaus hin. Denn nur der garantiere eine Umsetzung des pädagogischen Konzepts und sorge dafür, dass die Schule mit Inklusionsschwerpunkt ausreichend barrierefrei werde. Nicht zuletzt behindere ein Neubau den laufenden Schulbetrieb am wenigsten. Denn der ist aktuell schon durch den Einzug in Container auf dem Schulgelände nicht ganz einfach. Elternvertreterin Debora Wiedemann appellierte an den Ausschuss, jetzt den Vorschlag 4 anzunehmen und nicht wieder abzuwägen und Zeit zu vertun.
Nachdem das dann tatsächlich so passierte, zogen die Schulvertreter sichtlich zufrieden ab. Doch noch müssen der Finanzausschuss und der Bauausschuss darüber beraten, bevor der Rat der Stadt am 30. November endgültig entscheidet. Doch selbst dann müssen erst echte Pläne her. Denn die Architektin für die Konzepte hat nur vorgeschlagen, was machbar wäre.
Neubau muss geplant werden
Und das ist ein viergeschossiger, relativ schmuckloser Bauriegel. Was letztendlich auf dem vorhandenen Raum realisierbar ist, muss nun der dann beauftragte Architekt entwerfen. Auch die Bauordnung hat noch ein Wörtchen mitzureden, denn letztlich kann auch nur das gebaut werden, was in der Nachbarschaft zulässig ist.
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