Susanne Schneider (FDP) am Sonntagabend im Wahlstudio im Kreishaus Unna

Susanne Schneider (FDP) am Sonntagabend im Wahlstudio im Kreishaus Unna: Da wusste sie noch nicht, dass es für den erneuten Einzug in den Landtag nicht reichen wird. © Udo Hennes

Susanne Schneider (FDP) fliegt nach zehn Jahren aus dem Landtag

rnLandtagswahl 2022

Das ist eine faustdicke Überraschung: Die heimische Abgeordnete Susanne Schneider (FDP) muss den Landtag nach zehn Jahren verlassen. Das Abschneiden ihrer Partei war zu schlecht.

von Kevin Kohues

Kreis Unna

, 16.05.2022, 10:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Susanne Schneider (55) hatte einen vermeintlich sicheren Listenplatz: Platz 13 hätte bei der Wahl vor fünf Jahren locker gereicht für den Einzug in den Landtag. Doch diesmal erhielt die FDP nur 5,9 Prozent der Zweitstimmen – ein Einbruch um mehr als die Hälfte im Vergleich zu 2017. Unterm Strich bleiben nur zwölf Sitze – und Susanne Schneider ist damit ganz knapp raus.

In einer ersten Reaktion sagte Schneider gegenüber unserer Redaktion, das enttäuschende Ergebnis der FDP müsse nun ruhig und sachlich aufgearbeitet werden.

Als einen Grund für das Absacken ihrer Partei nannte sie den Krieg in der Ukraine, durch den die Landespolitik bei der Wahlentscheidung vieler Menschen in den Hintergrund getreten sei.

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Schneider sprach am Montag von einem echten „Wahlkrimi“, den sie durchlebt habe. Um 1 Uhr nachts sah es noch einmal kurz so aus, als würde sie es doch wieder in den Landtag schaffen, um 2 Uhr hatte sie dann die für sie traurige Gewissheit, dass es nicht reicht.

Auf die Frage, was sie gedacht habe, antwortete Schneider: „Mist!“ Um dann sofort hinterher zu schieben, dass ein Mandat in einer Demokratie immer nur auf Zeit verteilt werde.

Was ihre persönliche Zukunft betreffe, sei sie relativ entspannt, weil sie „ein paar ordentliche Berufe gelernt“ habe. Die Schwerterin ist gelernte Krankenschwester und arbeitete vor ihrem Einzug in den Landtag 2012 als Pharmareferentin.

Viel stärker als ihr persönliches Schicksal treibe sie die Frage um, was aus den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der FDP-Landtagsfraktion werde, deren Arbeitsplätze nun wegfallen.

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Denn die Wählerinnen und Wähler haben die FDP auf Landesebene am Sonntag quasi halbiert. Mehr noch: Von bisher 28 Sitzen bleiben den Liberalen gerade noch zwölf. Damit dürften laut Schneider 20 bis 25 Arbeitsplätze in der Landtagsfraktion wegfallen. „Das finde ich sehr bitter und ich hoffe, dass ich dabei helfen kann, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell etwas Anderes finden“, sagte die Noch-Abgeordnete.

Ihr persönliches Ergebnis blieb mit 5,9 Prozent bei den Erststimmen zwar auch hinter den eigenen Erwartungen zurück, doch immerhin habe sie in ihrer Heimatstadt Schwerte teilweise doppelt so viele Stimmen erhalten wie ihre Partei, tröstete sich Schneider.