Saft für Kita-Kinder Nach mickriger Ernte bittet Gruppe „Geisecker Obstwiesen“ um Apfel-Spenden

Für Kita-Kinder: Gruppe „Geisecker Obstwiesen“ bittet um Apfel-Spenden
Lesezeit

Das vergangene Jahr sei „klasse“ gewesen, sagt der ehemalige Fahrschullehrer Udo Edelmeier, der inzwischen die Streuobstwiese in Schwerte-Geisecke pflegt. Die Äpfel hingen in Massen dick, knackig und saftig an den Bäumen. 5,5 Tonnen Äpfel ernteten Udo Edelmeier und die Mitglieder der Gruppe „Geisecker Streuobstwiesen“ insgesamt.

Das freute vor allem Schwerter Kindergarten-Kinder. Denn aus den Äpfeln wurde frischer, leckerer Apfelsaft, den im vergangenen Jahr alle Kindergärten bekamen.

Apfelsaft aus Geisecke ist knapp

Der Erfolg weckte natürlich Erwartungen für dieses Jahr. Doch Apfelsaft aus Geisecke ist derzeit knapp.

Das habe mit dem Wetter in diesem Frühjahr zu tun, so Udo Edelmeier. Der April sei sehr kalt und feucht gewesen. Unter derartigen Bedingungen verweigern Bienen die Arbeit und bestäuben weniger Blüten. Der folgende feucht-warme Sommer sei wiederum perfekt gewesen. Die Äpfel, die die Bäume trugen, wurden dick und saftig.

Geisecker Obstwiesen, Apfelernte
Die Gruppe „Geisecker Obstwiesen“ erntet gerade die Äpfel. © Holger Bergmann

Trotzdem gibt es keine guten Nachrichten: „Wenn wir Glück haben, kommen wir auf die Hälfte des Ertrages“, sagt Udo Edelmeier. Und die Kinder? Die warten doch auf das Geschmackserlebnis.

Das weiß natürlich auch Udo Edelmeier – und entwickelte eine Idee. Er dachte dabei an all die Schwerter Gartenbesitzerinnen und -besitzer, die Apfelbäume haben und vielleicht gar nicht alle Äpfel selbst verwerten können. Diese Gartenbesitzer bittet Udo Edelmeier nun um Apfelspenden.

Abholservice der Apfelspenden

Wer größere Mengen Äpfel abgeben möchte, kann unter Tel. (0172) 922 98 59 anrufen. Dann kommen die ehrenamtlichen Naturschützerinnen und Naturschützer und holen die Äpfel direkt im Garten ab.

Wer kleinere Mengen spenden möchte, kann die Äpfel bei der Schwerter Tafel abgeben. Die Organisation ist eingeweiht und sammelt die Spenden für die Gruppe „Geisecker Obstwiesen“.

Insekten-Hotel in Schwerte-Geisecke
Das möglicherweise größte Insekten-Hotel Schwertes steht in Geisecke auf der Streuobstwiese. © Holger Bergmann

Alle Äpfel werden anschließend nach Unna zu einem Biohof-Markt gebracht, dort professionell zu Apfelsaft verarbeitet und pasteurisiert. Der Saft kommt dann in 5-Liter-Kartons zurück nach Schwerte und wird an die Kindergärten verteilt.

Je nach Mischung der Sorten und dem Wetter des Jahres ergeben sich jedes Mal neue Geschmacks-Erlebnisse, sagt Udo Edelmeier. Das Entsaften der Äpfel, etwa 1.000 Euro im Jahr, finanziert die Gruppe im Übrigen durch Spenden, zum Beispiel von der Sparkasse.

Das Grundstück an der Ecke Unnaer Straße/Dorfstraße, auf dem sich die Obstwiesen befinden, wurde als Ausgleichsfläche beim Bau des Gewerbeparks Geisecke angelegt. „Danach hat sich niemand mehr darum gekümmert“, berichtet Udo Edelmeier. Vor vier Jahren übernahmen dann Edelmeier und Gleichgesinnte die Pflege des Grundstücks und befreiten die Apfelbäume aus einer wuchernden Wildnis.

„Und wie du wieder aussiehst…“: Liebe Eltern – haben wir keine echten Probleme?

Einschub der Brücke am Kirschbaumsweg: Jetzt folgen die Straßenarbeiten

Finanzielle Notlage im Marienkrankenhaus: Protestaktion hat Auswirkungen auf die Versorgung