Steine auf Flüchtlingsheim: So reagiert Schwerte

Nach Ausschreitungen

Mehr Sicherheitskräfte, eine geplante Solidaritätskundgebung und Aktivitäten der Sozialarbeiter: Nach den Ausschreitungen vor der Flüchtlingsunterkunft im Schwerter Stadtteil Villigst am Freitag reagieren Stadtverwaltung und engagierte Bürger. Konkrete Maßnahmen und Aktionen sind bereits geplant.

SCHWERTE

, 19.01.2015, 19:03 Uhr / Lesedauer: 1 min
An dem ehemaligen Kindergarten Liliput in Villigst war es zu Ausschreitungen gekommen.

An dem ehemaligen Kindergarten Liliput in Villigst war es zu Ausschreitungen gekommen.

„Wir werden den Sicherheitsdienst verstärken“, so Stadtsprecher Carsten Morgenthal. Und natürlich werde man auch alle bestehenden Kontakte zur Szene nutzen, um auf diese einzuwirken.

Das Bündnis gegen Rechts plane eine Solidaritätskundgebung, ähnlich wie die der Atomkraftgegner nach Fukushima, so die stellvertretende Bürgermeisterin Ursula Meise (SPD) auf Anfrage. Die solle in der City stattfinden und deutlich machen, dass die Schwerter so etwas nicht tolerieren.

Streetworker: Keine organisierte rechte Szene

Streetworker Peter Blaschke beobachtet keine organisierte rechte Szene in Schwerte. Probleme gebe es aber dennoch. „Für mich sind das in erster Linie Jugendliche“, so Blaschke. „Deshalb werden wir natürlich das Gespräch mit ihnen suchen, unabhängig von deren politischer Gesinnung.“

Auf der anderen Seite tut sich für die Streetworker ein weiteres Arbeitsfeld auf. „In Villigst sind Familien mit Kindern und Jugendlichen untergebracht“, so Blaschke. Auch die müssten integriert werden, auch für die werde man Projekte und einen Ansprechpartner haben müssen.

Am Freitagabend waren Jugendliche vor der Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Kindergarten aufgetaucht, hatten Kieselsteine auf Fenster und Wände geschmissen und sich mit ausgestrecktem Mittelfinger vor dem Fenster aufgebaut. 

Auch am Wochenende davor war es zu ähnlichen Ausschreitungen gekommen. Der Staatsschutz ermittelt in beiden Angelegenheiten. Und das nicht zum ersten Mal. Die Vorfälle im Sommer, als rechtsradikale Aufkleber und Schmierereien in Villigst und Ergste auftauchten, riefen die Ermittler auf den Plan.

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