Wie viele Schwerterinnen und Schwerter, sind auch Jürgen und Hannelore Henke vom Anstieg der Lebensmittelpreise getroffen.

Wie viele Schwerterinnen und Schwerter, sind auch Jürgen und Hannelore Henke vom Anstieg der Lebensmittelpreise getroffen. © Hella Horstendahl

Steigende Lebensmittelpreise: „Der Schock kommt für die Kunden oft an der Kasse“

rnUmfrage

Den Anstieg der Lebensmittelpreise bekommen Konsumenten aktuell deutlich zu spüren. Wie tief sitzt der Frust in Schwerte? Ein Satz fiel öfter bei einer Umfrage auf dem Parkplatz vor Rewe und Aldi.

Schwerte

, 09.07.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Ich muss damit leben, ich kann es ja eh nicht ändern.“ Dieser Satz fiel an diesem Nachmittag öfter bei unserer Umfrage an der Margot-Röttger-Rath-Straße. Es geht um die gestiegenen Lebensmittelpreise, und dieses Thema geht uns in diesen Tagen alle an.

Den Schwerterinnen und Schwertern sind die Hände gebunden. Einige versuchen, die Situation zu akzeptieren und sich anzupassen, Verärgerung schwingt aber zwischendurch mit.

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Paola Huber merkt den Anstieg der Supermarkt-Preise deutlich, sagt sie: „Früher hat man für 10 Euro ein paar Kleinigkeiten geholt, heute muss man dafür 20 Euro bezahlen, also fast das Doppelte.“ Für einige Produkte wie beispielweise regionale Erzeugnisse sei der Preis aber berechtigt.

Ob das Geld am Ende wirklich den Bauern zugute kommt, bezweifelt Huber: „Ich glaube, dass sich die Supermärkte den Gewinn einstecken“, meint sie. Aus diesem Grund kauft sie immer auch direkt beim Bauern ein, denn hier wüsste sie genau, wo das Geld hingeht.

„Wir kaufen bewusster ein“

Haushalten ist das Stichwort in der aktuellen Zeit. „Wir kaufen bewusster ein und überlegen uns vorher genau, was wir wirklich brauchen“, berichtet eine Supermarkt-Kundin. Nicht jedes Produkt, was einem ins Auge springt, könne man einfach so mitnehmen. Die Konsequenz sei nun, das bewusstere Einkaufen im eigenen Alltag zu etablieren.

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Sorgen macht sich Brigitte Gutjen um die finanziell schwächer gestellten Bürgerinnen und Bürger: „Für die Menschen, die wesentlich weniger verdienen, ist das momentan eine ganz schlimme Situation“, beklagt Gutjen. Doch auch sie fühlt sich machtlos gegenüber des Preisanstiegs.

„Der Schock kommt für die Kunden oft an der Kasse“

Jürgen Henke ist empört über die aktuelle Situation im Supermarkt: „Die Preise sind um 40 bis 50 Prozent gestiegen“, sagt er. Speziell bei Kartoffeln und Öl merke er den extremen Unterschied. Seine Frau Hannelore Henke zeigt Einsicht: „Die Hersteller müssen die gestiegenen Transport- und Energiekosten ja auch irgendwie bezahlen.“ Für Lebensmittel des täglichen Bedarfs reiche das Geld, extra Vorräte könnten sich Henke und seine Frau aktuell aber nicht leisten.

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Merkt man den Frust der Kundinnen und Kunden auch in ihrem Verhalten im Supermarkt? „Eine gewisse Genervtheit herrscht natürlich. Der Schock kommt für die Kunden oft an der Kasse“, berichtet eine Supermarkt-Mitarbeiterin.

Man muss ruhig bleiben, versuchen, sich der aktuellen Situation anzupassen. Darin sind sich die Schwerter an diesem Nachmittag einig. Wenngleich der Einkaufswagen so kurz vor dem Wochenende bei einigen vielleicht etwas leerer war als sonst.

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