
Joachim Kockelke wünscht sich eine Neugestaltung des Marktplatzes. © Montage Sauerland
Joachim Kockelke positioniert sich pro Marktplatz-Umgestaltung: „Schwerte muss sich entwickeln“
Schwerter Markt
Die Diskussion um die Erneuerung des Marktlatzes schwelt seit Monaten. Für den ehemaligen Chef der Werbegemeinschaft, Joachim Kockelke, geht die öffentliche Diskussion in die falsche Richtung.
Der Marktplatz von Schwerte ist in vielen Augen ein kleines Idyll, geprägt vom Schatten der Bäume, dem schrägen Kirchturm und den welligen Pflastersteinen. Um die Erhaltung dieser Bäume und Pflastersteine ging es in der Vergangenheit vor allem in der Diskussion von Gegnern eines möglichen Umbaus.
Damit, so Joachim Kockelke – ehemaliger Chef der Werbegemeinschaft Schwerte und bis vor einem Jahr Inhaber von „Geschenke und Schmuck Kettler“ an der Hüsingstraße –, gehe die Diskussion in die falsche Richtung. „Schwerte muss sich weiterentwickeln“, sagt er im Gespräch mit der Redaktion.
Eine Stadt, deren Entwicklung stagniert, entwickle sich zurück, so Kockelke. Die Schwerter Wirtschaft sei für ihn ein Beispiel für solch eine Stagnation. „Da entwickelt sich nichts.“
Marktplatz ist ein Pfund
Für ihn ist der Marktplatz ein Pfund im Ringen um die Gunst von Touristen. „Die Menschen kommen von weit her nach Schwerte, und sie besuchen den Marktplatz, um mal einen Kaffee zu trinken“, sagt Joachim Kockelke.
Aber wenn die Gäste wieder gingen, hätten sie erlebt, dass die Stühle und Tische der Straßen-Cafés wackeln, dass man über Bodenwellen stolpert und dass man mit einem Rollator praktisch gar nicht mehr über den Marktplatz komme.
Ihn stört, dass einige Gegner des Umbaus das sogenannte „historische“ Pflaster erhalten möchten. „Diese Leute vergessen, dass dieses Pflaster von 1980 ist und damals genauso flach war, wie es jetzt wieder geplant wird.“
„Ziemlich genau in der Mitte des Ruhrtalradweges“
Joachim Kockelke wünscht sich, dass Schwerte die Touristen auf dem Ruhrtal-Radweg gezielt abfängt und in die Stadt lockt. „Haben wir vergessen, dass Schwerte ziemlich genau in der Mitte des Ruhrtalradweges liegt?“, fragt er. „Eine Übernachtung in Schwerte ist damit mehr als wahrscheinlich.“
Er rechnet vor: „Die einen radeln sportlich, dann fahren sie zweimal 120 Kilometer, die anderen eher gemütlich, dann sind es vier Etappen über 60 Kilometer und bei den ganz gemächlichen sind es achtmal 30 Kilometer. Aber eins ist allen gemein: Schwerte bleibt die Mitte.“

Der Siegerentwurf mit der Marktterrasse vor dem City-Centrum: Der Schwerter Rat hat in seiner Sitzung Ende Mai über die Pläne entschieden. © Riehl Bauermann Partner
Er jedenfalls, sagt er, freue sich trotz aller Kritik auf den neuen Markt, so wie er bislang geplant ist: „Die Planer des neuen Marktes haben es verstanden, einen Platz zu entwerfen, der mehr Möglichkeiten zur Nutzung bietet. Der dem Wochenmarkt und anderen Veranstaltungen bessere Standflächen und der Gastronomie mehr ebene Flächen für Bestuhlung bietet und der auch von älteren Menschen sicherer zu begehen ist.“
Joachim Kockelke hofft, dass der Marktplatz gemäß der jetzt bekannten Pläne verwirklicht wird. Seine Meinung dürften nicht alle teilen.
Holger Bergmann ist seit 1994 als freier Mitarbeiter für die Ruhr Nachrichten im Dortmunder Westen unterweg und wird immer wieder aufs neue davon überrascht, wieviele spannende Geschichten direkt in der Nachbarschaft schlummern.
