Gemütlich saßen die Gäste am Mittwochmittag in den Cafés am Markt, während die Händler ihre Stände abbauten. In dieser Gestaltung ist der Platz wohl bald nur noch Erinnerung.

Gemütlich saßen die Gäste am Mittwochmittag in den Cafés am Markt, während die Händler ihre Stände abbauten. In dieser Gestaltung ist der Platz wohl bald nur noch Erinnerung. © Reinhard Schmitz

Schwerter Markt wird umgestaltet: Nicht mal alle Grünen stimmten für einen Ratsbürgerentscheid

rnRat entscheidet

Das sicherlich nicht billige Gutachten mit vier Varianten für die Marktplatz-Umgestaltung hätte man sich sparen können. Am Ende stimmte der Rat am Mittwoch für die ursprünglichen Terrassen-Pläne.

Schwerte

, 25.05.2022, 20:34 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im Vorfeld hatten monatelang die Emotionen hoch geschlagen. Geschlagene zwei Stunden lang dauerte dann am Mittwochabend (25.5.) noch einmal die Debatte über die Umgestaltung des Marktplatzes in Schwerte. Und dann war das Ergebnis doch sehr eindeutig.

Mit breiter Mehrheit entschieden sich die Politiker für die Umsetzung der bereits ursprünglich vorgesehenen Variante 1. Der Antrag der Grünen, mit einem Ratsbürgerentscheid stattdessen das Votum der Bürger einzuholen, fiel glatt durch. Nicht einmal in der eigenen Fraktion fand er ungeteilte Zustimmung. Vier Grünenpolitiker enthielten sich bei der namentlichen Abstimmung, die zum Erfolg eine Zweidrittelmehrheit gebraucht hätte.

Planungsbüro: Alle Varianten der Umgestaltung wären teuer gewesen

In einem Power-Point-Vortrag hatte ein Vertreter des Planungsbüros, das den Gestaltungswettbewerb der Stadt gewonnen hatte, noch einmal mehrere Varianten zu dem Siegerentwurf mit der Marktterrasse vor dem City-Centrum vorgestellt und bewertet. Sie alle hätten erhebliche Mehrkosten erbracht und auch die Nutzbarkeit der Marktfläche stark eingeschränkt.

Vor allem, weil alle Bäume vor dem City-Centrum auf verschiedenen Höhenebenen stehen, die schwierig auszugleichen seien, so die Begründung. Ein hinzugezogener Baumgutachter untermauerte, dass zwei der Bäume bereits so geschädigt seien, dass sie nur mit „erheblichen Pflegemaßnahmen, die jeglicher Wirtschaftlichkeit entbehren“, zu erhalten seien. Der Planer kam zu dem Schluss: Die ursprüngliche Planung aus dem Wettbewerb sei „unserer Meinung nach die Beste“.

Bevor im Rathaus über die Zukunft des Marktplatzes diskutiert wurde, versammelten sich draußen Teile der Bürgerinitiative, die gegen eine Fällung der Bäume auf dem Marktplatz ist.

Bevor im Rathaus über die Zukunft des Marktplatzes diskutiert wurde, versammelten sich draußen Teile der Bürgerinitiative, die gegen eine Fällung der Bäume auf dem Marktplatz ist. © Johannes Staab

Dieser Auffassung schlossen sich die Ratsmitglieder in ihrem Votum dann mit großer Mehrheit an. Nur die beiden südlichen Linden vor dem City-Centrum sollen innerhalb des Baumkarrees umgepflanzt werden, genauso wie zwei Spalierlinden einen neuen Standort erhalten. Die vier Eschen vom Kleinen Markt sollen in den geplanten Klimagarten umgesetzt werden. Dagegen bleiben die beiden Feldahorne am Markteingang an der Brückstraße erhalten.

Vor dem Rathaus demonstrierten Mitglieder der Bürgerinitiative

Draußen vor dem Rathaus hatten sich Mitglieder der Bürgerinitiative versammelt, die die Fällung der Bäume auf und um den Schwerter Markt verhindern wollten. Vergeblich hatten sie auf ihrem Schild „Marktplatz-Umgestaltung? Bürgerentscheid!“, gefordert, dass die Bürger mit in die Entscheidung einbezogen werden müssten.

Mitstreiterin Britta Kollmann-Rost kündigte aber schon im Vorfeld der Ratssitzung an: „Egal, wie die Entscheidung ausfällt, wir machen weiter.“

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