Städtevergleich zeigt Schwerte ist bei Photovoltaik nur noch Mittelmaß

Städtevergleich zeigt: Schwerte ist bei Photovoltaik nur noch Mittelmaß
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Ein Solarstammtisch, der mit der Stadtmedaille ausgestattet wurde, Photovoltaik-Anlagen auf einigen öffentlichen Gebäuden und seit neuestem sogar eine Solarfarm auf der Schwerterheide – eigentlich müsste man meinen, in Sachen Solarenergie sei Schwerte auf einem guten Weg. Doch verglichen mit Nachbarstädten ist die Stadt eher im unteren Mittelfeld zu finden, wie Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen.

Großes Ausbaupotenzial

Im letzten Jahr wurden in Schwerte insgesamt 149 Solaranlagen neu installiert. Das entspricht einem Zuwachs von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt das Wachstum in Schwerte zwar über dem bundesweiten Durchschnitt aller deutschen Städte, denn der beträgt 16 Prozent.

Betrachtet man aber die Gesamtzahl auf den Dächern von Schwerte, kommt man zu einem anderen Ergebnis. Die Zahl installierter Solaranlagen auf den Dächern der Ruhrstadt beträgt aktuell 1027. Gemessen an der Anzahl der PV-Anlagen pro 1000 Einwohner schafft Schwerte es damit im Ranking der Städte auf Platz 1332 von rund 2000.

Das geht aus den offiziellen Photovoltaik-Ausbauzahlen der Bundesnetzagentur für das Jahr 2022 hervor, die das Vergleichsportal für Solaranlagen Selfmade Energy jetzt für 2.050 Städte ausgewertet hat. Nach einer Erhebung der Stadtverwaltung könnte man auf rund 8000 Dächern der 11.000 Dächer in Schwerte sinnvoll Solar-Panels installieren.

Unna steht besser da

Zum Vergleich: Unna hat 151 neue Anlagen und 1487 Photovoltaikanlagen insgesamt und liegt damit auf Platz 1196 der Liste. Im deutlich strukturschwächeren Bergkamen betrug der Zuwachs an neuen Solaranlagen 131 und damit 13 Prozent.

Mit insgesamt 1090 Sonnenkraftwerken auf den Dächern verfügt man in Bergkamen über mehr Solarstrom als Schwerte, insgesamt liegt die Bergbaustadt sogar – trotz der höheren Einwohnerzahl – auf Platz 1325, und damit knapp vor Schwerte. Dortmund liegt zwar im Städtevergleich auf Platz 1942, ist aber mit 10 Anlagen pro 1000 Einwohner immer noch die Nummer eins unter den Deutschen Metropolen (über 500.000 Einwohner).

Bei der Analyse im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur hat Selfmade ausschließlich PV-Anlagen auf Dächern von Gebäuden sowie Freiflächenanlagen berücksichtigt, die aktuell in Betrieb sind. Sehr kleine PV-Anlagen (auf Balkonen oder Wohnwagen) mit einer Spitzenleistung unter 1.000 Watt Peak sowie inaktive Anlagen wurden bei der Erhebung ausgeschlossen.

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