Dürfen Schüler aus Holzen künftig wieder auf die Schwerter Gymnasien? © Bernd Paulitschke

Beschulungsvereinbarung

Stadtspitze darf über Schüler aus Holzen mit Kollegen aus Dortmund weiter verhandeln

Seit Gründung der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule nehmen die weiterführenden Schulen in Schwerte kaum noch Kinder aus Holzen auf. Doch es gibt wieder ein bisschen Hoffnung für die Eltern.

Schwerte

, 14.07.2019 / Lesedauer: 3 min

Schüler, die in Dortmund wohnen, sollen auch in Dortmund zur Schule gehen. Diese Meinung vertritt im Schwerter Stadtrat eine Mehrheit der Mitglieder. Doch zumindest für Kinder und Eltern aus Holzen und vom Höchsten gibt es wieder ein kleines bisschen Hoffnung.

Jahrzehntelang besuchten Kinder aus einer Region, die vor der Kommunalreform in den 70er-Jahren zu Schwerte oder Westhofen gehörte, die weiterführenden Schulen in Schwerte. Die meisten der Familien fühlten sich auch eher Schwerte als Dortmund zugehörig.

Doch mit der Gründung der zweiten Gesamtschule änderte sich das. Nach Auflagen der Bezirksregierung durften nur noch so viele Klassen eingerichtet werden, wie es Schüler in Schwerte gibt. Einzige Ausnahme: Die Stadt schließt eine Beschulungsvereinbarung mit einer Stadt.

Dann werden deren Schüler genauso wie die eigenen gewertet. Der Haken an der Sache: Die Stadt kommt für den Transport und die Raumkosten für die auswärtigen Schüler auf. Außerdem darf man eigene Kinder nicht mehr vorziehen, wenn es in einem Jahrgang zu wenig Schulplätze gibt.

Vereinbarung mit Iserlohn hilft Schülern aus Hennen

Schwerte schloss so eine Vereinbarung mit Iserlohn ab und stellte so Kinder aus Hennen und Rheinen mit den eigenen gleich. Aktuell verhandelt Schuldezernent Hans-Georg Winkler erneut mit der Stadt Dortmund über eine neue Vereinbarung.

Das treibt Teile des Rates auf die Barrikaden. Vor allem Grüne, FDP und Linke warnen davor, dass dadurch demnächst wieder Schwerter Kinder abgewiesen werden müssen.

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Im Zentrum der Überlegungen stehen die beiden Gymnasien, die aktuelle nur durch Sondergenehmigungen auf jeweils drei Eingangsklassen kommen. Anhand der Schülerzahl genehmigt Arnsberg nämlich pauschal nur fünf fünfte Klassen für beide Gymnasien zusammen. Das bereitet spätestens in der Oberstufe ein Problem. Denn je weniger Schüler man hat, desto weniger Kurse kann man anbieten.

Der aktuelle Schülermangel an den Schwerter Gymnasien ist nach Ansicht von Ulrike Lexis kein Dauerzustand. Die Gutachterin, die für Schwerte den Schulentwicklungsplan macht, geht davon aus, dass in zwei, drei Jahren wieder genügend Schüler für jeweils vier Klassen in Schwerte vorhanden sind.

Geheime Abstimmung über die Verhandlungen im Rat

In geheimer Abstimmung gab jedes Ratsmitglied seine Stimme zum Antrag der Grünen ab. Die hatten den Abbruch der Verhandlungen gefordert. © Heiko Mühlbauer

Aus diesem Grund lehnen FDP, Grüne, Linke und CDU eine Beschulungsvereinbarung mit Dortmund ab - die Grünen so vehement, dass sie die Verhandlungen mit Dortmund am liebsten sofort abbrechen würden. Und das obwohl der Rat ohnehin über einen möglichen Vertrag mir der Nachbarstadt abstimmen müsste. Doch in geheimer Abstimmung unterlagen sie damit im Rat.

Bürgermeister Dimitrios Axourgos hatte zuvor betont, dass man nur über die Kinder aus zwei Grundschulen mit Dortmund verhandeln würde. Und auch das Thema Ausgleichszahlungen soll auf der Tagesordnung stehen. Genau an diesem Punkt war man bei den letzten Verhandlungen gescheitert. Denn Dortmund weigerte sich zu zahlen und Schwerte zog zurück.

Restplätze gehen jetzt schon an Dortmunder

Es ist übrigens aktuell nicht so, dass überhaupt kein Kind aus Holzen oder Höchsten auf ein Schwerter Gymnasium gehen kann. Die Schulen dürfen weiterhin Restplätze an die Dortmunder vergeben. Allerdings berechtigen die Anmeldungen aus Dortmund nicht dazu, eine Klasse mehr einzurichten. Den Platz dafür haben beiden Schwerter Gymnasien, die eigentlich vierzügig ausgelegt sind.

Bis zur nächsten Ratssitzung im Herbst will die Stadt ein Verhandlungsergebnis vorlegen, über das dann der Rat abstimmen kann. Bis dahin müssen Eltern aus Höchsten und Holzen noch bangen. Denn im Fall der Fälle sind auch Geschwisterkinder, die bereits FBG oder RTG besuchen, kein Argument für einen Platz an einem Schwerter Gymnasium.

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