
© Manuela Schwerte (Archiv)
Keine privaten Betreiber – Stadt will Wochenmarkt selbst organisieren
Markt
Vor mehr als 20 Jahren ging Betrieb des Wochenmarktes in private Hände. Mit Jahresbeginn soll der Markt wieder von der Stadt selbst ausgerichtet werden. Die Händler haben dazu eine Meinung.
Im Mai 1999 war das bislang letzte Mal der städtische Marktmeister im Einsatz. Danach gab die Stadt Schwerte die Ausrichtung ihres Wochenmarktes an Externe ab. Zunächst war es die Schwerter Markthandels GmbH, gegründet von drei Markthändlern, die den Markt nach vorne bringen sollte.
Streit unter den Händlern
Ob es der Streit unter den Händlern oder die mangelnde Entwicklung des Wochenmarktes war, auf jeden Fall wurde der Vertrag im Jahr 2019 nicht verlängert. Die Stadt schrieb den Betrieb des Wochenmarktes aus.
Der Zuschlag ging an die Deutsche Marktgilde, einen bundesweit agierenden Marktbetreiber. Viele Händler fanden das nicht besonders gut, zumal die Marktgilde höhere Standgebühren verlangte, als die Händler-Kollegen von der Markthandels GmbH. Es gab sogar Unterschriftenlisten gegen die Marktgilde.
Wende kommt zum Jahresbeginn
Nun kommt die Wende: Ab dem 1. Januar 2022 soll der Markt wieder von der Stadt ausgerichtet werden. Bei den Markthändlern sorgt das für Freude. „Für uns hat das nur Vorteile“, erklärte Markthändler Jan Holtmann am Dienstag (7.12.) auf Anfrage.
Zunächst einmal seien die Standgebühren günstiger. Dann habe man wieder kurze Dienstwege, wenn es mal Probleme gibt. So hatte Jan Holtmann selbst in der Vergangenheit Probleme mit seinem Stromanschluss. „Die haben sich wenig um den Platz gekümmert“, erklärt Jan Holtmann. Es sei genau so gewesen, wie es viele Händler im Vorfeld befürchtet hätten.

So sieht der Schwerter Markt von oben aus. © Christoph Harmata (Archiv)
Die Deutsche Marktgilde ist ein Unternehmen der Dienstleistungsbranche, das Wochenmärkte veranstaltet. Zu diesem Zweck werden Marktplätze von Kommunen angemietet und an die Wochenmarkthändler („Beschicker“) weitervermietet. Die Gilde ist genossenschaftlich organisiert und betreibt an 125 Standorten über 200 Wochenmärkte. Neben dem Wochenmarkt im Zentrum organisiert sie auch den kleinen Markt in Westhofen.
Am 15. Dezember soll der Rat die neue Satzung verabschieden
Am Samstag (4.12.) stellte die Stadt ihre Pläne den Markthändlern vor. Bei der Sondersitzung des Rates am 15. Dezember soll die neue Marktsatzung dann verabschiedet werden. Ein Vorlage dazu hat die Stadt bislang noch nicht veröffentlicht. Auf Anfrage der Redaktion hieß es: Bis zur Veröffentlichung der Vorlage für die Ratsmitglieder wolle man keine Anfragen beantworten.
Als die Marktgilde am 1. Juni 2019 den Markt übernahm, hatte man hochfliegende Pläne. So sollte auch der kleine Markt ins Konzept mit einbezogen werden und Veranstaltungen den Markt attraktiver machen. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie wurde nichts davon verwirklicht.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
