Flaschen sollen in Schwerte künftig neben den Mülleimer Versuch mit Pfandringen beschlossen

Flaschen sollen neben Mülleimer: Versuch mit Pfandringen beschlossen
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In Berlin oder Hamburg sieht man den Aufkleber an vielen städtischen Mülleimern: „Pfand gehört daneben“. Und damit die Pfandflaschen nicht auf dem Bürgersteig oder dem Mülleimer stehen, hat man Pfandringe installiert. Genau das fordert die hiesige FDP auch für Schwerte.

Denn dadurch werde der Prozess rund um das Sammeln von Flaschen würdevoller gestaltet. Vor allem müsse aber niemand mehr in den Mülleimer greifen und sich dem Risiko aussetzen, in Scherben oder gar Spritzen zu greifen.

Antrag 2022 abgelehnt

Der Antrag ist nicht neu, bereits im Mai 2022 hatte die FDP ihn eingebracht. Damals wurde er mehrheitlich abgelehnt. Und auch am Dienstagabend (7.2.) argumentierte der Leiter des städtischen Baubetriebshofes, Gerhard Krawczyk, gegen das System. Dabei hatte er eine ganze Reihe von Argumenten zusammen getragen.

Gerhard Krawczyk, Leiter Baubetriebshof Schwerte
Gerhard Krawczyk (Leiter Baubetriebshof) hatte eine ganze Reihe an Argumenten gegen Pfandringe zusammengetragen. Letztlich beschloss der Ausschuss aber dennoch, einen Versuch mit den Ringen zu wagen. © Bernd Paulitschke (Archiv)

So würde das Vereinfachen des Flaschensammelns auch andere Sammler anziehen, denn es gebe auch da Strukturen. So hätten die Sammler die Stadt in Bezirke aufgeteilt. Pfandringe würden dann aber vermutlich auch organisierte Sammler aus anderen Städten anziehen.

Zudem sei auch nicht auszuschließen, dass sowohl Flaschen weiterhin in den Mülleimern landen als auch, dass die Sammler weiterhin deren Inhalt kontrollieren. Darüber hinaus sei die Anschaffung von Pfandringen, wie sie auf dem Markt üblich sind, nicht kostengünstig.

Anderer Müll im Ring

In anderen Städten habe man darüber hinaus die Erfahrung gemacht, dass auch Kaffeebecher und anderer Müll außerhalb der Tonne im Ring positioniert werden. Für große Flaschen gebe es ohnehin keine Lösung und eine ganze Reihe von Städten habe die Versuche mit den Pfandringen auch wieder abgebrochen oder die Idee ganz verworfen, so Krawczyk. Er verwies unter anderem auf die Nachbarstadt Dortmund.

Zumindest die SPD konnte er mit dieser Einschätzung überzeugen. „Wir sind von dem Konzept nicht überzeugt und würden auch keine Pilotphase mittragen“, sagte SPD-Fraktionssprecher Mark Seelbach. Genau das regten aber die anderen Fraktionen an.

Eigene Rückschlüsse ziehen

„Man muss das Thema ja nicht ganz so aufbauschen“, erklärte der neue Sprecher der Grünen, Marco Sorg. Man könne es doch einfach mal an wenigen Standorten ausprobieren und dann eigene Rückschlüsse ziehen. Vorgeschlagen wurden Standorte am Bahnhof, auf dem Postplatz und am Wuckenhof. Letzterer kam aber nur deshalb in Betracht, weil der Markt in der Pilotphase umgebaut wird.

Auf die Testphase konnte sich dann auch Renate Goeke von der FDP einlassen. Und in Richtung Bauhofchef erklärte sie: „Ausführungen waren von der Überschrift geprägt: Das muss verhindert werden.“ Und letztlich stimmte auch die CDU für die Testphase und sorgte damit dafür, dass der Antrag eine Mehrheit im Umweltausschuss hatte. Nun muss er allerdings noch am Donnerstag (9.2.) den Finanzausschuss passieren. Denn der ist auch für Sicherheit und Ordnung in der Stadt und damit auch für Müllabfuhr und Bauhof zuständig.

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