Vor allem nach Unfällen herrscht auf dem Westhofener Kreuz Stau. © Bernd Paulitschke (Archiv)
Westhofener Kreuz
Stadt fordert: Tempolimit und Blitzer für A45 und das Westhofener Kreuz
Der Bund hat große Pläne für das Westhofener Kreuz. Das darf nicht zulasten der Anwohner gehen, sagt die Stadt. Bürgermeister Dimitrios Axourgos fordert mehr Lärmschutz und ein Tempolimit.
Mehr Lärmschutz und ein Tempolimit fordert die Stadt vom Bund, wenn der die A45 und das Westhofener Kreuz ausbauen will. Eine entsprechende Stellungnahme wurde im Umweltausschuss am Dienstagabend (14.9.) auf den Weg geschickt.
Denn die alte Freiheit gehöre aufgrund ihrer Lage zu den vom Verkehr ohnehin schon belasteten Gebieten. So müsste man den Lärm und die Abgase von zwei Autobahnen und einer Bahnstrecke ertragen, ohne dass es in Westhofen eine Auffahrt oder einen Bahnhof gebe.
Was fordert die Stadt konkret?
Die Stadtverwaltung möchte neben den Lärmschutzwänden auch passive Lärmschutzmaßnahmen für die Anwohner durchsetzen. Dabei handelt es sich meist um mehrfachverglaste Fenster, die zumindest im Winterhalbjahr den Lärm draußen halten.
Außerdem soll der sogenannte Überflieger, eine Brücke als direkte Verbindung zwischen der A1 in Richtung Köln und der A45 in Richtung Frankfurt, mit aktivem Lärmschutz ausgerüstet werden. Bislang plant man dort keine Lärmschutzwand, sondern ein Tempolimit von 80 km/h.
Bei der zuständigen Autobahn-Gesellschaft hielt man das bislang für nicht machbar.
Nächtliches Tempolimit von 80 km/h
Außerdem fordert die Stadt ein nächtliches Tempolimit für die Ausbaustrecke in bebautem Gebiet. Am besten von 80 km/h, maximal 110 km/h seien in den Ruhezeiten (22 Uhr bis 6 Uhr) angemessen.
„Und auch tagsüber sollte die aktuell gültige Richtgeschwindigkeit auf Autobahnen an bebauten Abschnitten als Höchstgeschwindigkeit beschildert werden“, so die Einwendung, die von Bürgermeister Dimitrios Axourgos unterschrieben ist. Um das durchzusetzen, sollen Geschwindigkeitsmessanlagen an der Strecke aufgestellt werden.
In diesem Zuge sollte auch die A1 nördlich von Westhofen im besiedelten Bereich sowie im Bereich der beiden vorhandenen Überführungen Schloßstraße/Ebberg und nördlich des Friedhofes Lärmschutzwände bekommen. Für die gesamte Ausbaustrecke fordert die Stadt, Flüsterasphalt als Straßenbelag einzusetzen.
Und man glaubt zumindest rechtlich dafür eine gute Position zu haben: „Da der Umbau des Westhofener Kreuzes eine wesentliche Änderung einer Verkehrsanlage darstellt, ergibt sich ein Anspruch auf Lärmschutz auf Basis der derzeit geltenden gesetzlichen Immissionsgrenzwerte“, so Axourgos in der Vorlage.
Ausbaukosten von 222 Millionen Euro
Der Bund will das Westhofener Kreuz ausbauen und die A45 auf einer Länge von 9 Kilometern sechsspurig ausbauen. Das Projekt soll rund 222 Millionen Euro kosten und den Dauerstau in diesem Bereich auflösen. Aktuell fahren rund 190.000 Fahrzeuge täglich über das Autobahnkreuz. Mehr als 60.000 davon wechseln hier die Autobahn.
Doch gegen die Pläne formiert sich in Westhofen Widerstand. Zu viel versiegelte Fläche, zu viel Lärm und ein falsches Signal in der Verkehrspolitik, finden die Nachbarn und haben ihre Bedenken an die Bezirksregierung übersandt. Die ist für das Planfeststellungsverfahren zuständig.
Die Einwendungen der Nachbarn und auch die Bedenken der Stadt werden nun im Planungsverfahren berücksichtigt. Doch groß sind die Chancen darauf, dass sie in großem Stil berücksichtigt werden, nicht.
Das zeigt das Planfeststellungsverfahren für die B236, bei dem nur wenige Forderungen von Bürgern und der Kommune berücksichtigt wurden.
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