Stadtkirchenpfarrer Tom Damm bekam Nachricht von einem schwäbischen Münzsammler. © Bernd Paulitschke

Nachricht an Tom Damm

Sammler aus Oberschwaben ersteigert besondere Schwerter Medaille auf Ebay

Stadtkirchenpfarrer Tom Damm bekam jüngst eine Nachricht von einem schwäbischen Münzsammler. Er hatte eine Medaille auf Ebay ersteigert. Auf der Vorderseite: die St.-Viktor-Kirche.

Schwerte

, 12.02.2022 / Lesedauer: 3 min

Die Gemeinden St. Viktor und St. Lazarus trennen 3.264 Kilometer. Die russisch-orthodoxe St. Lazarus-Gemeinde liegt im russischen Kaukasus in der Stadt Pjatigorsk. Und doch: Seit 30 Jahren verbindet die Kirchen eine enge Partnerschaft.

Eine „Zeugin“ dieser Verbundenheit tauchte jetzt bei einem Münzsammler in Oberschwaben auf. Er ersteigerte auf dem Internetportal Ebay eine Medaille, die auf der Vorderseite St. Viktor und auf der Rückseite das russisch-orthodoxe Kreuz zeigt.

Medaille kommt aus Sofrino

Der Mann aus Schwaben wollte mehr darüber wissen und Stadtkirchenpfarrer Tom Damm konnte helfen: Die Werkstätten der russisch-orthodoxen Kirche in Sofrino (nahe Moskau) prägten die Medaillen seit 1995 im Auftrag der St.-Viktor-Gemeinde. Sie wurden zu Konfirmationen, kirchlichen Festen und Jubiläen verteilt. Vielleicht finden sich diese Andenken in so mancher Schwerter Schublade.

Stadtkirchenpfarrer Tom Damm bekam Nachricht von einem schwäbischen Münzsammler. © Held

„Im Gedenken an den schrecklichen Überfall der Deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion erwarb der Pfarrbezirk St. Viktor schon 1991 einen Abendmahlkelch als Zeichen der Versöhnung und Verständigung“, erinnert sich der frühere Pfarrer Fritz-Günter Held. 1993 wurde außerdem für die St.-Viktor‑Gemeinde in Sofrino ein Osterkelch gearbeitet.

Friedens- und Versöhnungsarbeit

Die Friedens- und Versöhnungsarbeit der Evangelischen Kirchengemeinde St. Viktor mit den Pfarrern Held und Klaus Marquard in Schwerte und dem Erzpriester Vater Anatoly Lobkov in Pjatigorsk begann aber schon in den 1980er-Jahren.

„Seither kamen bei 50 Begegnungen mehr als 2.000 Deutsche und Russen zusammen, darunter viele junge Menschen zwischen 11 und 27 Jahren“, sagt Fritz-Günter Held und erinnert sich an zahlreiche gemeinsame Osterfeste und Treffen.

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Da auch eine Städtepartnerschaft zwischen Schwerte und Pjatigorsk besteht, gab es Praktika in Schulen und Unternehmen, in der Jugend- und Gemeindearbeit, im Krankenhaus, im Kindergarten und in der Stadtbücherei. Und seit dem Bestehen der Städtepartnerschaft konnten mithilfe von Spenden 23 Hilfsaktionen gestartet werden.

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Momentan sind Reisen in die „Fünf-Berge-Stadt“ Pjatigorsk coronabedingt schwierig und die Projekte liegen daher „leider etwas auf Eis“, sagt Tom Damm, der vor mehr als fünf Jahren die Nachfolge von Held antrat. Zudem sei es manchmal nicht ganz einfach zwischen der evangelischen und der russisch-orthodoxen Kirche: „Wir ordinieren Frauen“, erklärt Damm. Für die russisch-orthodoxen Gemeinden sei das gar nicht so problematisch, auf der Führungsebene jedoch schon.

Zwischen Schwerte und Pjatigorsk sei die Freundschaft dennoch ungebrochen, im Moment aber leider nur auf Entfernung möglich.

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